Anleihen sind bei Anlegern unbeliebt

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73 Prozent haben noch nie in eine Anleihe investiert, zeigt eine Studie der Fondsgesellschaft Fidelity. Wenn, dann werden heimische Staatsanleihen gekauft.

[Wien/Red.] Staatsanleihen zählen neben Aktien nicht gerade zu den beliebtesten Anlageformen. Vor allem in Österreich nicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von YouGov im Auftrag von Fidelity Worldwide Investment unter 500 Befragten. Demnach haben 73 Prozent der Österreicher noch nie in ihrem Leben eine Staatsanleihe, eine Unternehmensanleihe oder eine Hochzinsanleihe besessen.

Wird in Schuldverschreibungen investiert, dann ziehen 16 Prozent der Befragten heimische Bundesanleihen vor. Bloß zwei Prozent der Befragten haben schon einmal ihr Geld in Hochzinsanleihen aus Schwellenländern gesteckt, acht Prozent haben immerhin schon einmal Staatsanleihen aus einem Industriestaat gehalten. Für Ältere kommt die Anleihe als Form der Geldanlage noch am ehesten infrage: Während 27 Prozent der über 55-Jährigen Wertpapiere des Bundes besitzen, sind es bei den 25- bis 34-Jährigen nur zehn Prozent.

„Bis vor einigen Jahren konnten Anleger noch eine ordentliche Rendite auf Bundesschätze erhalten. Seither ist das Zinsniveau stark gesunken. Daher wundert es nicht, dass Jüngere, die erst in den letzten Jahren begonnen haben, Geld anzulegen, nicht mehr so häufig zu dieser Anlageform greifen“, sagt Adam Lessing von der Fondsgesellschaft Fidelity. Betrug die Rendite für österreichische Staatsanleihen im Jahr 2000 noch 5,2 Prozent, liegt sie derzeit bei 2,2 Prozent. Nach Abzug der Inflation erleiden Anleger somit reale Kaufkraftverluste.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.12.2012)

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