Obwohl sogenannte Hochzinspapiere schon im vergangenen Jahr gut performt haben, gelten sie noch immer als attraktiv.
Wien/Red. Vergangenes Jahr hätte es sich für Anleger durchaus gelohnt, Mut zum Risiko zu beweisen und sogenannte Hochzinsanleihen zu kaufen. Das sind Anleihen von Unternehmen, deren Bonität nicht allzu hoch eingeschätzt wird. Dafür zahlen sie hohe Zinsen. Die angeschlagene Fluglinie Air Berlin muss zum Beispiel acht Prozent für ihre Anleihen bezahlen.
Inklusive Kursgewinnen brachten derartige Papiere aus Europa letztes Jahr rund 30 Prozent. Haben Anleger damit schon das Beste verpasst? Nein, meint Jeremy Cunningham, Portfoliomanager bei der Vermögensverwaltung ACM Bernstein: „Wir denken nicht, dass es für den Einstieg in Hochzinsanleihen zu spät ist.“ Die Erträge befänden sich im historischen Vergleich immer noch auf einem hohen Niveau. Außerdem seien die Unternehmen im Schnitt gut aufgestellt.
Ähnlich sieht das Omar Saeed von der Schweizer Fondsgesellschaft Swisscanto. „Ich gehe trotz der enormen Renditen im vergangenen Jahr davon aus, dass Hochzinsanleihen auch 2013 eine ordentliche Performance erzielen“, so der Experte. Anleger sollten ihr Vermögen bei solchen Anleihen aber auf jeden Fall streuen, um das Risiko zu reduzieren.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.01.2013)