Interessante Langläufer

(c) Bloomberg (John Taggart)
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Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit an den Märkten raten Experten zu langfristigen Anleihen.

Wien. Die US-Investmentbank Morgan Stanley rät Anleihe-Investoren zur Bevorzugung langfristiger Anlagen. Die Rendite der im Bloomberg Global Developed Sovereign Bond Index erfassten Staatsanleihen ist in der Vorwoche auf 0,88 Prozent gesunken. Das ist der niedrigste Wert seit April des letzten Jahres. Sinkende Renditen bedeuten steigende Kurse: Die Staatsanleihen im Index brachten im Jänner 1,3 Prozent Ertrag. Zum Vergleich: Das Aktienbarometer MSCI All Country World Index verzeichnete im selben Zeitraum ein Minus von acht Prozent.

Die US-Notenbank hat die US-Leitzinsen in der Vorwoche nicht verändert. Die Europäische Zentralbank und die Bank von Japan denken indes über eine Ausweitung ihrer geldpolitischen Anreize nach, um ihre Volkswirtschaften durch niedrigere Zinsen zu stützen. Einbrechende Kurse an den Aktienmärkten und der Verfall der Ölpreise dämpfen den Inflationsdruck und lassen Investoren nach den relativ sicheren Staatsanleihen greifen. Bonds mit langer Laufzeit profitieren in der Regel am meisten, wenn die Renditen sinken.

„Bleibt lang“, empfahlen die Analysten von Morgan Stanley. Die Fed erwartet, dass die Inflation kurzfristig niedrig bleibt, was teilweise an den sinkenden Energiepreisen liegt. Auf ihrer Sitzung im Dezember hatte die Fed erstmals seit fast zehn Jahren die Zinsen angehoben. EZB-Präsident Mario Draghi sagte jüngst, die Zentralbank müsse an ihrem Mandat festhalten, die Inflation anzukurbeln.

Damit heizte er Spekulationen an, dass die Geldpolitiker bereits im März ihre Anreize erhöhen werden. „Alle wichtigen Zentralbanken sind besorgt, was dazu beiträgt, dass sie an ihrer akkommodierenden Geldpolitik festhalten, und das wird die Bonds stärken“, sagte Kei Katayama von Daiwa SB Investments. (Bloomberg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.02.2016)


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