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Perspektiven für Rentenanleger in der 0%-Welt

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In der europäischen Zinslandschaft ist nichts mehr wie es früher war.

EXPERTENTIPP von Dr. Adam Lessing,

Country Head Austria and Eastern Europe bei Fidelity International

Seit den 1990er-Jahren war Japan das Beispiel für eine Wirtschaft mit extrem niedrigen Zinsen. Jetzt hat Europa diese Rolle übernommen: Ende März fiel die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe unter die Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen und notiert heute bei nur mehr 0,18 % p.a. Auch Österreich kann sich dem Trend der Niedrigrendite nicht entziehen, wenngleich die 10-jährige Bundesanleihe immerhin noch 0,32 % Rendite abwirft. Für 5-jährige Bundesanleihen hingegen ist die Rendite jetzt negativ. Das heißt natürlich nicht, dass dem Anleger jährlich Geld abgezogen wird, sondern dass die Anleihe mit einem Kurs gehandelt wird, der über dem Nominalwert liegt. Die Österreichische Republik-Anleihe bis 19.10.2018 z.B. handelt derzeit mit einem Kurs von 104,42 %. Das Aufgeld von 4,42%kann durch 3 ½ Kupons zu 1,15 % - also 4,06 % - nicht wettgemacht werden. Daher ist die Gesamtrendite mit - 0,07 % p.a. negativ. Der Anleger bekommt also nicht nur keinen Ertrag mehr, sondern zahlt der Republik Geld dafür, dass sie sein Geld sicher verwahrt. Was sollen Anleiheanleger jetzt tun?

Anleihen (insbesondere in Form von Anleihefonds) waren und bleiben ein unverzichtbarer Bestandteil eines gut diversifizierten Portfolios. Sie boten traditionell stabile Einkünfte, niedrige Kursschwankungen und Diversifizierung gegenüber Aktien (da typischerweise Anleihekurse dann steigen oder stabil bleiben, wenn Aktienkurse sinken). In Zeiten negativer Zinsen gelten aber diese Vorzüge für Bundesanleihen nur mehr sehr beschränkt. Die Lösung besteht in stärkerer Diversifikation des Anleiheportfolios nach Währungen, Risikokategorien und Anleihetypen. Ein gut diversifiziertes Anleiheportfolio sollte heute aus Anleihen in verschiedenen Währungen bestehen. Es sollte nicht nur Bundesanleihen, sondern auch Unternehmensanleihen (sogenannte Corporate Bonds) und Hochzinsanleihen von schwächeren Schuldnern (sogenannte High Yield Bonds) enthalten. Gerade jetzt sollten auch die von mir letzte Woche erwähnten inflationsindizierten Anleihen (sogenannte Inflation-Linked Bonds) in einem globalen Anleiheportfolio enthalten sein. Dadurch können nicht nur heute Renditen von bis zu 8,2 % p.a. (für asiatische Hochzinsanleihen) dem Portfolio beigemischt werden, sondern auch ein breit diversifiziertes Portfolio mit kontrolliertem Risiko geschaffen werden.

Wie immer lautet unsere erste Empfehlung, die Zusammenstellung Ihres Portfolios Experten zu überlassen: Dann ist ein globaler strategischer Anleihefonds, in dem der Manager die Mischung der Anleiheklassen regelmäßig anpasst, die Lösung. Aber auch schon die Beimischung von Fonds wie asiatischen Hochzinsanleihefonds oder einem globalen Inflation-Linked Bond Fonds zu einem bestehenden Bundesanleiheportfolio erhöht die Diversifikation und die Rendite deutlich. Es gibt also Leben in der Null- Prozent-Anleihewelt - und das sogar mit attraktiven Renditen bei kontrolliertem Risiko.

Nähere Informationen erhalten Sie unter:
www.fidelity.at

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