Türkische Aktien teuer? Experten uneins

Tuerkische Aktien teuer Experten
Tuerkische Aktien teuer Experten c REUTERS HANDOUT
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Im Vorjahr waren türkische Aktien gefragt. Derzeit finden Anleger Russland interessanter.

Wien/B.l. Im Vorjahr haben sich türkische Aktien, wie berichtet, um mehr als die Hälfte verteuert. Das ist zum Teil auch auf die starke Bankenlastigkeit des türkischen Index ISE30 zurückzuführen. Banken sind dort mit 50 Prozent extrem stark gewichtet. Und gerade der Bankensektor erfuhr im Vorjahr weltweit eine starke Erholung. Nun sind die Analysten gespalten, wie es weitergeht.

Während Akin Tuzun von VTB Capital mit einem Rückgang um 13 Prozent rechnet und auf die historisch hohen Preise verweist, ist Henning Eßkuchen von der Erste Bank anderer Meinung. Verglichen mit früheren Jahren seien türkische Aktien tatsächlich teuer. Nicht aber verglichen mit anderen Märkten in Zentral- und Osteuropa. Polnische Aktien hätten etwa ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12,9, der historische Schnitt liege bei 12,7. Türkische Aktien vertrügen ebenfalls ein zweistelliges KGV, meint Eßkuchen. Derzeit liegt es bei 10,6Prozent, der historische Schnitt sei aber mit 9,5 Prozent einstellig.

Dass es seit Jahresbeginn mit türkischen Aktien nach unten ging, erklärt der Experte damit, dass Investoren Gelder aus der Türkei abziehen und in Russland investieren. Dort gebe es kurzfristig stärkeres Aufwärtspotenzial.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.02.2013)


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