Häuslbauer im Vorteil: Kreditzinsen unter zwei Prozent

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Wohnbaukredite sind auf einem Rekordtief und legen am stärksten zu. Die Konditionen für private Haushalte und Unternehmen befinden sich ebenfalls auf historischen Tiefstständen.

Für die heimischen Sparer zahlt es sich derzeit kaum aus, Geld auf das Sparbuch zu legen. Die Inflationsrate, obwohl ebenfalls relativ niedrig, frisst die Mini-Zinsen auf. Es gibt nun aber gute Nachrichten: Für österreichische Häuslbauer war es noch nie so günstig, sich den Traum von einem eigenen Heim zu erfüllen, wie jetzt. Laut Österreichischer Nationalbank ist im Jänner der kapitalgewichtete Durchschnittszinssatz für einen neuen Wohnbaukredit mit 1,98 Prozent erstmals unter die Zwei-Prozent-Marke gefallen. Auch bei Konsumkrediten (4,72 Prozent) und sonstigen Krediten (2,28 Prozent) gaben die Zinsen deutlich nach.

Aber auch Unternehmen konnten von den historisch tiefen Leitzinsen in der Eurozone profitieren. Die durchschnittlichen Zinsen für Unternehmenskredite fielen im Jänner um 37 Basispunkte auf 1,68 Prozent, die Zinsen für Haushaltskredite auf historisch tiefe 2,37 Prozent (-36 Basispunkte).

Mehr Kredite

Auf das Kreditvolumen wirkten sich die durch die Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) auf zuletzt 0,05 Prozent hervorgerufenen historischen Tiefststände bei den Kredit- und Einlagenzinsen ebenfalls positiv aus.

Das Kreditvolumen der privaten Haushalte zog im Jänner im Jahresvergleich um 1,5 Prozent an, war aber weiterhin ausschließlich von Wohnbaukrediten getrieben, die um 3,2 Prozent zunahmen. Wohnbaukredite hatten mit 91,2 Mrd. Euro den höchsten Anteil an den Haushaltskrediten. Konsumkredite machten 20,2 Mrd. (-2,4 Prozent) und sonstige Kredite 32,6 Mrd. Euro (-0,6 Prozent) aus. Die Unternehmenskredite wuchsen im Jänner im Jahresabstand ebenfalls um 1,5 Prozent.

Fremdwährungsvolumen gestiegen

Trotz der niedrigen Einlagenzinsen erhöhten sich die Einlagen der privaten Haushalte im Jahresabstand um 2,2 Prozent bzw. 4,9 Mrd. Euro, was ausschließlich auf täglich fällige Einlagen zurückzuführen war. Turner erklärte dies damit, dass für gebundene Einlagen kaum höhere Zinsen zu bekommen waren. Der Zinsunterschied zwischen täglich fälligen Einlagen (0,30 Prozent) und für ein Jahr gebundenen Einlagen (0,43 Prozent) lag nur mehr bei 13 Basispunkten. Auch könnte mit täglich fälligen Geldern flexibler auf Veränderungen reagiert werden.

Einen deutlich positiven Trend gab es bei der Nachfrage nach Investmentfonds. Nachdem bereits 2013 netto 2,6 Mrd. Euro zuflossen, erhöht sich der Zufluss 2014 auf 3,3 Mrd. Euro. Obwohl im Jänner das um Wechselkurseffekte bereinigte Jahreswachstum von privaten Fremdwährungskrediten um 15 Prozent deutlich negativ war, erhöhte sich durch die Frankenaufwertung das ausstehende Fremdwährungskreditvolumen von Dezember auf Jänner um 2,7 Mrd. auf 28,1 Mrd. Euro. 21,8 Mrd. davon sind im Wohnbaubereich ausstehend. Der größte Teil davon wird erst in fünf oder mehr Jahren fällig. 93 Prozent sind mit Tilgungsträgern behaftet, so Turner.

(APA)


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