Deka will "sichere" Zertifikate für Kleinanleger basteln

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Die deutsche Bank will einfache strukturierte Produkte für Sparkassen-Kunden auflegen und verzichtet dabei auf hochriskante Papiere.

Die Deka steigt mit einem überschaubaren Angebot ins Zertifikate-Geschäft für Kleinanleger ein und will bei den Sparkassen vor allem mit vergleichsweise sicheren Produkten punkten. "Wir decken ganz bewusst nicht alle gängigen Segmente ab, vor allen Dingen keine hochspekulativen Produkttypen", kündigte der zuständiger Deka-Manager Marco Peters am Mittwoch an. Bei vielen Sparkassen-Kunden gibt es seit der Finanzkrise große Vorbehalte gegen Zertifikate. Einige von ihnen hatten in ihrer Filiale einst Zertifikate von Lehman Brothers gekauft, die nach der Pleite der US-Investmentbank 2008 wertlos wurden.

Die Deka will auf besonders riskante Produkte wie Knock-Out-Zertifikate verzichten, betonte der stellvertretende Deka-Chef Oliver Behrens. "Produkte mit Total-Verlust-Wahrscheinlichkeit wollen wir nicht anbieten." Stattdessen setzt das Institut auf einfache strukturierte Papiere, die beispielsweise auf der Entwicklung von Dax-Werten oder Leitindizes basieren. Zudem soll bei der Konstruktion der Zertifikate die Markteinschätzung der hausinternen Experten berücksichtigt werden.

Internet-Portal fehlt noch

Laut Behrens haben bisher rund 100 der insgesamt 423 deutschen Sparkassen Interesse signalisiert, Deka-Zertifikate zu verkaufen. Im kommenden Jahr könne die Deka in dem Feld ein Geschäftsvolumen von drei bis vier Milliarden Euro erreichen, sagte der Deka-Vize-Chef. Dies würde lediglich einem Marktanteil von drei bis vier Prozent in dem rund 100 Milliarden Euro schweren deutschen Zertifikate-Markt entsprechen.

Eine große Umwälzung, auf die manche Manager in der Zertifikate-Branche spekulierten hatten, wird es durch den Deka-Einstieg also wohl nicht geben. Für das neue Deka-Angebot gebe bisher noch nicht einmal ein Internet-Portal, räumte Deka-Manager Peters ein, allerdings werde daran gearbeitet. Zu den führenden Zertifikate-Anbieter in Deutschland zählen derzeit die Deutsche Bank und die Helaba, die zuletzt auf einen Marktanteil von jeweils gut 16 Prozent kamen. Auf Rang drei und vier folgen die Commerzbank und die DZ Bank mit 15 und 14 Prozent.

Neun Zertifikate zum Start

Die Deka will am Montag die ersten neun Zertifikate für Kleinanleger auf den Markt bringen. Der Einstieg in dieses neue Geschäftsfeld ist nur eine von mehreren Maßnahmen des Entwicklungsplans "D 2018", mit dem sich das Institut in den kommenden fünf Jahren zum zentralen Wertpapierhaus für die Sparkassen weiterentwickeln will. Der seit November amtierende Deka-Chef Michael Rüdiger will unter anderem das Angebot für institutionelle Kunden wie Stiftungen, Kirchen und Pensionsfonds ausbauen und verstärkt um superreiche Kunden buhlen. Insgesamt soll das Programm laut Behrens kostenneutral sein. "Es geht darum, durch Synergien und Kosteneinsparungen genügend Mittel für die Investitionen freizusetzen."

(APA/Reuters)

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