Besser als der Markt

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Viele Fondsmanager können ihren Vergleichsindex nicht übertreffen. Doch es gibt Ausnahmen.

New York. Albert Nicholas weiß, dass einige bekannte Akademiker es für unmöglich halten, als Aktieninvestor eine Benchmark über einen längeren Zeitraum zu schlagen. Er hat keinen Doktortitel, aber dennoch gute Gründe, dem zu widersprechen. Der Nicholas Fund, den er seit 1969 leitet, schlägt den US-Aktienindex S&P seit 40 Jahren um durchschnittlich zwei Prozentpunkte pro Jahr. Wer 10.000 Dollar im September 1974 in den Fonds gesteckt hat, kann sich nun über rund zwei Mio. Dollar freuen. Das ist etwa das Doppelte dessen, was ein Investment in den Index gebracht hätte.

„Einige, die schlauer sind als ich, sagen, dass es uns nicht möglich ist, so eine Outperformance zu erreichen“, sagt Nicholas, der im Jänner 84 Jahre alt wurde. „Aber wir haben es geschafft, also können wir es auf sich beruhen lassen.“ Besonders gut erging es Nicholas seit Ende 2009. Er erntete die Früchte langfristiger Investments in Aktien wie die des Autoteileherstellers O'Reilly Automotive, dessen Kurs sich in den fünf Jahren bis Dezember 2014 verfünffacht hat. Affiliated Managers Group konnte sich in dem Zeitraum verdreifachen. Nicholas hält seit mehr als einem Jahrzehnt Aktien beider Konzerne.

Aktive Fonds unter Druck

Aktive Fondsmanager sind in letzter Zeit jedoch generell in die Defensive geraten. Im Jahr 2014 gelang es nur 21 Prozent der Fonds, die auf US-Aktien spezialisiert sind, ihre Benchmark zu schlagen, zeigen Daten von Morningstar. Als Reaktion haben Investoren ihr Geld aus aktiv verwalteten Fonds abgezogen und sich stattdessen auf günstigere Indexfonds oder börsengehandelte Fonds (ETFs) verlegt. „Konventionelle aktive Fondsmanager haben eine Menge versprochen, das sie dann nicht halten konnten“, sagt David Booth, Chairman von Dimensional Fund Advisors, einem Anbieter von Indexfonds aus Austin in Texas. (Bloomberg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.03.2015)

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