Wien: Debatte um Maklerprovisionen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Mieter sollten keine Provisionen zahlen müssen, fordert die Arbeiterkammer. Bei der betroffenen Berufsgruppe sieht man das anders.

Wenn ein Makler eine Mietwohnung vermittelt, darf er vom Mieter bis zu zwei Monatsmieten Provision verlangen. Vom Vermieter darf er theoretisch zusätzlich bis zu drei Monatsmieten verlangen, was häufig nicht passiert.

Die Arbeiterkammer hat einige Vermittlungen von Altbauwohnungen überprüft und festgestellt, dass die Mieten oft überhöht waren: Im Altbau gelten strikte Mietobergrenzen, doch sind Zuschläge möglich, weswegen die zulässige Höhe nicht so leicht festzustellen ist. Die Makler hätten auf Basis der zu hohen Mieten von den Mietern überhöhte Provisionen verlangt. Die Arbeiterkammer fordert daher einmal mehr, die Provision für Mieter zu streichen, da die Makler im Auftrag der Vermieter handelten.

„Transparenz ginge verloren“

Bei der betroffenen Berufsgruppe sieht man das anders. Wenn Makler nur noch die Vermieter vertreten würden, würden Mieter an Schutz verlieren, und auch Transparenz und Marktüberblick gingen verloren, meint Michael Pisecky, Obmann der Wiener der Immobilientreuhänder, in einer Aussendung. Zudem sei nicht einzusehen, dass Makler für eine unklare gesetzliche Mietpreisbildung, die selbst für Sachverständige nicht nachzuvollziehen sei, zur Verantwortung gezogen werden. (b.l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.07.2014)

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