Eigentümer klammern nicht: Immobilienangebot wächst

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THEMENBILD: WOHNEN, UMZUG, MIETENAPA/HERBERT NEUBAUER
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Immobilien. Im ersten Halbjahr wuchs die Zahl der verkauften Häuser, Grundstücke und Wohnungen. Das bremse die Preise aus, sagen Experten.

Wien. Der österreichische Immobilienmarkt belebt sich: Im ersten Halbjahr wechselten hierzulande 44.141 Immobilien den Eigentümer, wie die Maklervereinigung Re/Max auf Basis von Grundbuchdaten erhoben hat. Das ist zum Vorjahr ein Plus von zehn Prozent. Im Bundesländervergleich hat sich die Zahl der Transaktionen in Salzburg (plus 30) und in Wien (plus 24 Prozent) am stärksten ausgeweitet. Wertmäßig gab es die größten Zuwächse in Wien (plus 33) sowie im Burgenland (plus 35 Prozent).

Ein Grund für die Handelsfreudigkeit sei, dass man aus Verkäufersicht jetzt gute Preise erziele, stellt Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Re/Max Austria, fest. In den vergangenen Jahren hatten sich viele Eigentümer mit einem Verkauf in der Erwartung weiter steigender Preise zurückgehalten. Das lasse jetzt nach. Die Eigentümer würden erkennen, dass die Preise vielfach den Plafond erreicht hätten. Tatsächlich würden die Preise für Einfamilienhäuser und Mietwohnungen schon seit Monaten kaum noch steigen, stellt der Experte fest. Jene für Eigentumswohnungen erhöhen sich noch, doch auch dieser Trend dürfte sich abschwächen.

Auf den ersten Blick geht das aus den Re/Max-Zahlen freilich nicht hervor: Der Wert der gehandelten Immobilien stieg im ersten Halbjahr um 14 Prozent auf 8,24 Mrd. Euro und damit stärker als die Zahl. Davon lasse sich aber nicht ableiten, dass die Preise steigen, sagt Reikersdorfer. Vielmehr würden heuer einige größere Transaktionen zu Buche schlagen, die es im Vorjahr nicht gegeben habe.

Rückgänge im oberen Preissegment

Das steigende Angebot führe bereits zu Preiskorrekturen. In den kommenden zwölf Monaten dürften sich diese noch fortsetzen. Vor allem im oberen Preissegment könne man mit Rückgängen rechnen, schätzen die Makler. Im unteren Preissegment dürften die Preise hingegen stagnieren.

Zahlt es sich aus Käufersicht demnach aus, weiter zuzuwarten, bis die Preise noch tiefer fallen? Davon rät Reikersdorfer ab. Wenn es zu einer Korrektur komme, so werde diese moderat ausfallen. Man dürfe sich in den kommenden Jahren eher auf eine Stagnation einstellen. Auch würden die Preise nicht überall fallen. (bl)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.08.2014)

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