Immobilien: Billiger wird es nicht so schnell

(c) www.BilderBox.com
  • Drucken

Die Eigentumspreise steigen langsamer als vor drei Jahren, sie steigen aber noch. Die Mieten ziehen nach– wenn auch in langsamem Tempo.

Wien. Die Zeit der steilen Preisanstiege ist vorbei. Zu diesem Schluss kommt auch der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI), der kürzlich Zahlen vorlegte, die auf Berechnungen der Österreichischen Nationalbank und der TU Wien basieren: Demnach hatten sich Eigentumswohnungen in Wien 2009 um 6,4 Prozent verteuert. Sodann kletterten die Teuerungsraten jedes Jahr, bis sie 2012 mit 15,7 Prozent einen vorläufigen Höhepunkt erreichten.

Schuld war die Krise, die Anleger in den sicheren Hafen Immobilien flüchten ließ. Zum Teil wurden auch die niedrigen Preissteigerungen in den Neunzigerjahren nachgeholt. Österreichweit verteuerten sich Wohnimmobilien schwächer, doch auch dort gab es 2012 ein Plus von 10,8 Prozent. Dann flaute das Anlegerinteresse ab. Im dritten Quartal des Vorjahres betrug das Plus im Jahresvergleich nur noch 2,2 Prozent in Wien und 2,5 Prozent in ganz Österreich.

„Mit einem Fallen der Preise ist aber nicht zu rechnen“, meint ÖVI-Vorstand Andreas Wollein. Allein der Zuzug in die Ballungszentren sorge für Nachfrage. Da aber Eigentumswohnungen teuer sind, gebe es einen Trend zur Miete.

Die Mieten ziehen nach– wenn auch langsam. „Die Entwicklung der Mieten wurde nicht annähernd von der Preisdynamik am Eigentumsmarkt erfasst“, stellt ÖVI-Maklersprecherin Sandra Bauernfeind fest. In Wien muss man für eine Mietwohnung auf dem freien Markt durchschnittlich neun Euro netto pro Monat und Quadratmeter hinlegen. Doch sind Wohnungen, bei denen der Mietpreis frei vereinbart werden kann, in Wien die Ausnahme, bei den meisten Wohnungen handelt es sich um private Altbauwohnungen mit gesetzlicher Mietobergrenze, kommunale oder gemeinnützige Wohnungen.

In Innsbruck sind Mieten von fast elf Euro netto pro Quadratmeter der Normalfall. Das hänge auch damit zusammen, dass im Westen Mieten die Ausnahme und das Eigenheim der Regelfall sei, sagt Bauernfeind. Gemietet werde oft als Übergangslösung. „Der Mietmarkt ist dort weniger auf langfristige Mietverhältnisse ausrichtet.“ (b.l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.01.2015)

Mehr erfahren

New Articles

Immobilien: Bessere Zeiten für Käufer

Makler erwarten heuer österreichweit Preisrückgänge. Ausgenommen sind Miet- und Eigentumswohnungen in zentraler Lage sowie Baugrundstücke: Diese dürften sich weiter verteuern. Ein Büro zu mieten wird billiger.
Wien

Wien: Jeder zweite Mieter lebt allein

Um den stetigen Zuzug in die Bundeshauptstadt abzufedern, müssten deutlich mehr neue Wohnungen geschaffen werden. Selbst Megabauprojekte wie die Seestadt Aspern schaffen nur bedingt Abhilfe.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.