Immobilien: Preise ziehen wieder an

(c) Fabry Clemens
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DIe Steuerreform sorgte für vorgezogene Verkäufe und gedämpfte Preise. Das dürfte sich nun ändern.

Wien. Viele Immobilienverkäufer wollten sich rechtzeitig vor Inkrafttreten der Steuerreform (Immobilienverkäufe werden seit Anfang Jänner höher besteuert) von ihren Objekten trennen. Im Vorjahr dürften 110.000 Immobilien in Österreich den Besitzer gewechselt haben, wie aus einer vorläufigen Hochrechnung des Maklerverbunds Re/Max hervorgeht. Damit wurde erstmals die 100.000-Marke überschritten. Diese Zahl dürfte heuer wieder auf 95.000 zurückgehen. Hingegen erwarten die Experten wieder stärker steigende Preise als im Vorjahr – zumindest für zentral gelegene Eigentumswohnungen (plus 4,4 Prozent) sowie Baugründe (plus 3,9). Auch für Mietwohnungen in zentraler Lage wird man um fast vier Prozent tiefer in die Tasche greifen müssen.

Über sinkende Preise dürfen sich hingegen potenzielle Käufer von Luxusobjekten (Penthouses, Lofts, Maisonetten) freuen. Wegen der schwachen Nachfrage sollen sie sich um durchschnittlich 1,2 Prozent verbilligen – Ausreißer ausgenommen. Wer billiger mieten will als im Vorjahr, muss sich in ländlichen Gemeinden mit schlechter Infrastruktur umsehen: Dort sollen sich Mietwohnungen um zwei und Eigentumswohnungen um 2,4 Prozent verbilligen.

Generell wächst die Nachfrage nach dem untersten Preissegment (bei Wiener Eigentumswohnungen ist das der Bereich bis 2600 Euro pro Quadratmeter) am stärksten, jener nach dem höchsten Segment (ab 4200 Euro) am schwächsten. Dementsprechend müsse man sich im unteren Preissegment auf höhere Steigerungen einstellen, sagt Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer. Bei Gewerbeimmobilien setzt sich der Trend der Vorjahre fort: Betriebsobjekte, Büroflächen und Geschäftslokale dürften sich um fünf Prozent verbilligen – sieht man von Toplagen ab. (b. l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.01.2016)


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