Immobilienverkäufer müssen deutliche Abstriche machen

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Wohnungen werden im Schnitt um 8,5 Prozent billiger verkauft als inseriert. Bei Häusern ist der Unterschied noch höher.

Wohnungs- und Hausverkäufer müssen deutliche Abstriche von ihren Preisvorstellungen machen, bevor sie einen Vertrag abschließen. Was allen Beteiligten immer klar war, haben nun die Immobilien-Plattform willhaben.at und der Immobilienspezialist Immounited mit einem Vergleich zwischen Online-Angeboten und Kaufverträgen mit Zahlen untermauert. Wohnungen werden laut Kaufvertrag im Schnitt um 8,5 Prozent billiger verkauft als inseriert, Häuser um 26,1 Prozent, so das Ergebnis. Allerdings sind die regionalen Schwankungen beträchtlich. Die Ergebnisse beruhen auf einem Vergleich zwischen Angeboten und tatsächlichen Kaufpreisen laut Grundbuch von rund 100.000 Wohnungen und Häusern, die 2015 angeboten wurden.

Wohnungen im Bezirk Salzburg-Umgebung wurden demnach mit nur minus 0,1 Prozent Abschlag praktisch zum Angebotspreis verkauft. Auch in Landeck (Tirol), Gmunden (Oberösterreich) und Feldkirchen (Kärnten) liegt der Preisunterschied nur bei 0,6 bis 0,7 Prozent.
Andererseits haben Verkäufer in St. Veit an der Glan (Kärnten) um 19,3 Prozent weniger Geld erhalten als erhofft, in Kufstein und Schwaz (Tirol) jeweils 18,2 Prozent sowie in Innsbruck-Land, Graz-Umgebung und Wien-Leopoldstadt über 17 Prozent. In Wien innere Stadt, dem teuersten Pflaster des Landes, wurden 8.692 Euro statt 9.771 Euro pro Quadratmeter gezahlt (minus elf Prozent).

Differenz bei Häusern deutlich größer

Bei Häusern war die Differenz zwischen Online-Forderung und offiziellem Kaufpreis laut Vertrag deutlich größer. Im Burgenland gab es einen Abschlag von praktisch 20 Prozent, in Niederösterreich waren es gut 25 Prozent - wobei in Krems die Käufer am Ende fast nur die Hälfte des Ausschreibungspreises zahlten (220.000 statt 430.000 Euro). In Salzburg lag die durchschnittliche Differenz bei 30 Prozent, in Zell am See bei fast 40 Prozent.

Innerhalb Wiens gab es ebenfalls massive Schwankungen: In der Donaustadt (22. Bezirk) erhielten die Verkäufer im Schnitt 353.696 Euro statt der geforderten 449.993 Euro (minus 21 Prozent). In Penzing (14. Bezirk) 342.501 Euro statt 643.378 Euro - das entspricht einem Minus von 46,8 Prozent.

Mögliche Ursache für die Unterschiede seien eine überdurchschnittlich große Anzahl teurer Immobilien, die aber nur selten auch tatsächlich verkauft wurden. Sollten diese kostspieligen Objekte ohne Verkaufserfolg wieder vom Markt genommen, oder der Verkauf zu einem niedrigeren Preis realisiert werden, öffnet dies die Schere.

(APA)

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