Wien: Erste Fertigteilhäuser kommen

Die Stadt Wien wird im 21. Bezirk und im 22. Bezirk Fertigteilhäuser bauen. Maximal 50 Prozent an Asylberechtige sollen in den Wohnanlagen wohnen.

Ihre Umsetzung war schon länger geplant, nun sind die ersten zwei Projekte fix. Die Stadt Wien wird im 21. Bezirk (Siemensstraße/Heinrich-von-Buol-Gasse, Bauträger: Kallco) und im 22. Bezirk (Podhagskygasse, Bauträger: Siedlungsunion) ab Herbst 2016 temporäre Fertigteilhäuser mit 330 neuen Wohnungen bauen. Sie sind Teil einer „Sofortprogramms“, da die Aufstockung des geförderten Wohnbaus erst 2018/19 greifen wird. Der „flexible und kostengünstige“ Wohnraum (Mietpreis: max 7,5 Euro brutto) sei für junge Wiener gedacht und für Menschen, die aus anderen Gründen einen temporären Wohnraum suchen, erklärte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig in einer Pressekonferenz mit Bürgermeister Michael Häupl (beide SPÖ).

Die Häuser sollen nach fünf bis zehn Jahren anderorts erneut aufgebaut oder recycelt werden. Wobei sich Ludwig „theoretisch“ auch vorstellen kann, dass die Häuser länger als zehn Jahre stehen – dann müsste allerdings die Fläche umgewidmet werden. Für die Fertigteilhäuser würden dann neue Auflagen gelten. Die Vergabe der Wohnungen erfolgt zu einem Drittel über den Fonds Soziales Wien, der an NGOs Projekte weitergeben will. Die restlichen zwei Drittel vergibt die Wohnberatung Wien. Dort wird nach dem Platz auf der Warteliste entschieden. Grundsätzlich haben auch anerkannte Flüchtlinge über die Wohnberatung Zugang zu den geförderten Wohnungen – solange sie hier schon zwei Jahre ihren Hauptwohnsitz haben. Menschen, die schon mehr als fünf Jahre in Wien wohnen, werden mit einer Wartezeitverkürzung belohnt.

1000 Wohnungen geplant

Wohnbaustadtrat Michael Ludiwg hat vor Wochen im „Presse“-Interview gesagt, dass er keine reine Wohnhausanlagen für Asylberechtigte haben wolle. Derzeit sei er mit Experten dabei, Kriterien für ein soziales Wohnbaumanagement aufzusetzen. Auf „Presse“-Nachfrage sagt er nun, dass in einer ersten Einschätzung „nicht mehr als 50 Prozent“ an Asylberechtigten in geförderten Wohnanlagen wohnen sollten – das gelte auch für die Fertigteilhäuser. Insgesamt sollen 1000 Wohnungen (etwa aus Holz) entstehen. 30 Mio. Euro reservierte die Stadt dafür, die Bauten werden bis zu 600 Euro pro m2 und maximal zur Hälfte gefördert. Nach Beschluss im Stadtsenat (geplant am Dienstag) erfolgt die Bauträgerausschreibung. Die Grundstücke gehören der Stadt  Wien oder den Bauträgern. Weitere Häuser könnten im zehnten, 21. und 22. Bezirk entstehen.   (win)

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