Betreutes Wohnen als Geldanlage

(c) Clemens Fabry
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Anbieter stellen etwas höhere Rendite in Aussicht.

Wien. Private Immobilieninvestoren (etwa Käufer von Vorsorgewohnungen) müssen sich meistens mit geringeren Renditen zufrieden geben als institutionelle Käufer (etwa Versicherungen), die große Pakete kaufen. Das ist auch bei Investitionen in Seniorenwohnungen nicht anders. Da die Mieter jedoch bereit seien, für den Mehrwert eines betreuten Wohnmodells zehn bis 15 Prozent höhere Mieten zu zahlen, können Einzelinvestoren in guten Lagen mit 3,5 Prozent bis vier Prozent Anfangsrendite rechnen, sagt Walter Eichinger. Das ist immerhin etwas höher als bei normalen Vorsorgewohnungen. Eichinger ist Geschäftsführer von Silver Living, dem Marktführer für betreutes Wohnen in Österreich.

Der Grund für die höhere Rendite liege im großen Bedarf: Die Angebote für ältere Menschen zielten meist stark auf Pflegebedürftigkeit ab: 80.000 Heimplätzen stünden 11.000 betreute Wohnungen gegenüber. Doch viele Senioren hätten nur geringen Betreuungsbedarf. Zudem seien nur knapp 40 Prozent des Wohnungsbestands in Österreich barrierefrei.

Die Seniorenwohnungen sind barrierefrei, notwendige Infrastruktureinrichtungen (Einkaufsmöglichkeiten, Arzt) sind fußläufig erreichbar, es gibt Allgemeinbereiche, ein Betreuungsbüro mit regelmäßigen Sprechstunden und Freizeitangebote (Ausflüge). Auf Wunsch gibt es auch Essen auf Rädern, Putz- und Einkaufsdienste, diese Leistungen kosten aber extra.

Viele Investoren hätten die eigenen Eltern im Kopf, wenn sie in eine solche Wohnung investieren, sagt Eichinger. Frei werden die Wohnungen aber nicht so rasch, da die Fluktuation gering sei. Die Investoren müssen die Wohnungen nicht zwingend als Seniorenwohnungen nutzen. Die Eigentümergemeinschaft kann auch beschließen, das nicht zu tun. (b. l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.09.2016)


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