Stöferle erwartet weiter Goldpreis-Anstieg auf 2300 Dollar

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Trotz des jüngsten Preiseinbruchs bleibt Erste-Goldanalyst Ronald Stöferle bei seiner vor Jahren aufgestellten langfristigen Prognose. In den kommenden zwölf Monaten soll Gold um 20 Prozent teurer werden.

Auch nach dem kräftigen Verfalls des Goldpreise in den letzten Monaten hält Ronald Stöferle, Berater und Goldanalyst der Erste Group, weiter an seiner schon vor Jahren aufgestellten langfristigen Prognose für den Goldpreis von 2300 US-Dollar (1.751,18 Euro) fest. In den kommenden zwölf Monaten soll der Preis für das Edelmetall auf 1480 Dollar, das sind etwa 20 Prozent mehr als aktuell (1.223 Dollar). Im August 2011 erreicht der Goldpreis sein bisheriges Allzeithoch von über 1900 Dollar die Feinunze. Seither befindet er sich in einer langfristigen "Konsolidierungsphase", wie Analysten es nennen. Laut Bloomberg verlor der Goldpreis im laufenden Quartal bereits etwa 22 Prozent und zeigte damit den stärksten Einbruch innerhalb eines Quartals seit 1920 (>>> mehr dazu).

"Wir erwarten eine mühsame und schleppende Erholung", sagte Hans Engel, Experte für internationale Aktienmärkte in der Erste Group anlässlich der Präsentation des von Stöferle ausgearbeiteten neuen Goldreports der Erste Group zur APA. Der Goldmarkt sei derzeit sehr schwach, es gebe viel Druck. "Da kann es keine schnelle Erholung geben", so Engel. Er sieht den Goldpreis in einer sehr volatilen Phase: "Unsere Prognose ist ambitioniert", gesteht Engel ein.

Weniger Risiken in der Eurozone

Den Grund für den kräftigen Verfall des Goldpreise liegt laut Engel darin, dass zuletzt gewisse Risiken aus der Eurozone ausgepreist worden seien. Dies habe sich etwa an den sinkenden Renditen für Staatsanleihen der Eurozonen-Problemländer Spanien und Italien gezeigt. "Die Situation hat sich beruhigt, Angst ist aus dem Markt gewichen", so Engel.

Andererseits hätte sich durch die angestiegenen Renditen in den USA das Ausmaß der realen Negativzinsen reduziert. Bevor sich die US-Realverzinsung aber negativ auf den Goldpreis auswirke, müsste diese über 3 Prozent steigen. Derzeit sei aber kein langfristiger Anstieg zu erkennen, dazu seien die Wirtschaftsaussichten "zu moderat". Langfristig würde aber die hohe Staatsverschuldung und die hohen Staatsdefizite weiter Themen bleiben, die den Goldpreis antreiben werden. "Man kann nicht sagen, dass langfristig schon alles erledigt sein.

Ein weiterer wichtiger Punkt im Goldreport ist das Thema Diversifikation. Gold sollte demnach mit 5 bis 10 Prozent dem eigenen Portfolio beigemischt werden. Die Entwicklung des Goldpreise zeige nämlich langfristig keinen Zusammenhang mit dem Aktienmarkt. Ein weiterer Vorteil von Gold: Es sei nicht von Zahlungsversprechen anderer abhängig und sehr liquide.

(APA)

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