s Bausparkasse senkt Zinsen für Einlagen

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THEMENBILD-PAKET: SPARPAKET/BAUSPAREN/BANKEN/ZUKUNFTSVORSORGEAPA/BARBARA GINDL
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Die Zinsen wurden auf 0,75 Prozent gesenkt. Die Mindestverzinsung liegt nun beim "Komme-was-wolle-Darlehen" bei 2,5 Prozent.

Die s Bausparkasse senkt Anfang August die Zinsen für die Einlagen und hat die Darlehen bereits seit Anfang Juli verbilligt. Sie reagiert damit auf das niedrige Zinsniveau und die gedämpfte Nachfrage nach Finanzierungen. Zuwächse gab es im ersten Halbjahr bei Einlagen und Neugeschäft, Rückgänge dagegen bei den Ausleihungen, gaben Generaldirektor Josef Schmidinger und Vorstand Ernst Karner Montagabend bekannt.

Die Zahl der neuen Bausparverträge stieg um 5,8 Prozent auf 140192. Bei den Bauspareinlagen gab es ein Plus von 7,7 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Der Sparkontenbestand erhöhte sich leicht um 0,5 Prozent auf 1,56 Millionen. Die Ausleihungen sanken dagegen um 2,0 Prozent auf 6,93 Milliarden Euro. Die Finanzierungsleistung fiel um 35,3 Prozent auf 281 Millionen Euro.

Die Darlehenszinsen wurden um einen halben Prozentpunkt zurückgenommen. Die Mindestverzinsung liegt nun etwa beim "Komme-was-wolle-Darlehen" bei 2,5 Prozent. Auf der Einlagenseite wurden die Zinsen um einen Viertelprozentpunkt gesenkt, die Untergrenze liegt nun bei 0,75 Prozent.

Mehr Darlehen verkaufen

Die Bausparprämie sei trotz Halbierung in ihrer Werthaltigkeit gestiegen. Aktuell liegt die Bausparprämie an ihrer gesetzlichen Untergrenze von 1,5 Prozent und wird angesichts der niedrigen Zinsen nach Ansicht der s-Bausparkassen-Experten wohl auch im kommenden Jahr auf diesem Niveau liegen. Die Bausparprämie orientiert sich am allgemeinen Zinsniveau und wird jeweils im Herbst für das Folgejahr festgelegt.

Im weiteren Jahresverlauf will die s Bausparkasse die Darlehen ankurbeln, wenngleich das Finanzierungsthema derzeit nicht einfach sei, wie Schmidinger einräumte. Das Einlagenwachstum werde sich verflachen.

Schmidinger betonte, dass es wichtig sei, für leistbares Wohnen die Finanzierung etwas breiter aufzustellen. Wohnbau werde derzeit vor allem durch Banken und die öffentliche Hand finanziert. Miteingebunden werden könnten etwa Pensionskassen und Versicherungen. Es sei wichtig, langfristig benötigtes Geld auch langfristig zur Verfügung zu stellen.

Das Konjunkturpaket wird von der s Bausparkasse begrüßt. Es soll die Bauwirtschaft ankurbeln und 14000 neue Wohnungen bringe. Gerechnet werde dadurch mit durchschnittlich vier Arbeitsplätzen pro Wohnung und insgesamt 0,5 bis 0,8 Prozentpunkten zusätzlicher Wirtschaftsleistung (BIP) für Österreich. Die s Bausparkasse werde für den großvolumigen Wohnbau und gemeinnützige Bauträger in den kommenden Jahren rund 200 Millionen Euro mit niedrigen Zinsen zur Verfügung stellen, bekräftigte Schmidinger.

Wichtig seien für Europa auch öffentliche Investitionen. Bei den Zinssenkungen werde man irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht haben. Kredite seien aktuell so billig wie betriebswirtschaftlich möglich.

Schmidinger wies zum Thema leistbares Wohnen auch darauf hin, dass allein im Vorjahr 350 neue Normen für den Baubereich erlassen worden seien. Bei den Baukosten würde sich dies laut Bauexperten mit zusätzlich knapp 200 Euro pro Quadratmeter niederschlagen.

Im Herbst wird die s Bausparkasse ins Pfandbriefgeschäft einsteigen. Die entsprechende Konzession habe man Ende April erhalten. Die erste Pfandbriefemission ist für Ende Oktober/Anfang November geplant und wird sich an institutionelle Investoren richten.

(APA)

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