Silberpreis erholt sich schneller als Gold

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Die jüngsten Anzeichen einer weltweiten Konjunkturerholung nützen dem Industriemetall Silber.

Wien/B.l. Silber gilt als „Gold mit Hebel“, weil es die Schwankungen des Goldpreises oft verstärkt nachvollzieht. Das zeigte sich auch in den vergangenen Monaten: Der Goldpreis fiel seit seinem Höchststand im September 2011 um 27 Prozent, Silber sank von seinem Hoch im April 2011 um 52 Prozent.

Von der jüngsten Erholung profitierte das silberne Edelmetall stärker als der große Bruder. Während der Goldpreis seit Anfang Juli um 15 Prozent anzog, kletterte der Silberpreis um fast ein Viertel. Eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) kostet nun etwa 1382 Dollar, eine Feinunze Silber 23,8 Dollar.

Der Grund für den steileren Anstieg des Silberpreises liegt nicht nur im stärkeren Nachholbedarf. Ursache ist auch, dass Silber in der Industrie großen Einsatz findet, bei Gold ist das nur am Rande der Fall. Stehen die Aussichten für eine Konjunkturerholung gut– zuletzt mehrten sich die Anzeichen für eine Erholung in China und der Eurozone–, hilft das dem Silberpreis mehr als dem Goldpreis.

Das glänzende Edelmetall wird vor allem als Währung geschätzt. In Zeiten hoher Inflationserwartung wenden sich die Investoren lieber dem Gold zu. Auch die Euroschuldenkrise half dem Gold: Als die Angst vor einem Zusammenbruch der europäischen Gemeinschaftswährung vor zwei Jahren einen Höhepunkt erreichte, kletterte auch der Goldpreis hoch. Gegenwärtig sind die Inflationsängste wieder gering, die Angst vor einem Zerfall der Eurozone oder einem Ende der Gemeinschaftswährung ist gesunken. Das spricht dafür, dass der Goldpreis nicht so rasch ein neues Allzeithoch einstellen wird.

Ende Juni waren aber sowohl Gold als auch Silber auf Niveaus gefallen, auf denen es viele Anleger wieder attraktiv fanden, in Edelmetalle zu investieren. Daher kam die Erholung. In den vergangenen Tagen ging es eher seitwärts.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.09.2013)


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