Nur zwei von zehn Frauen verdienen genauso viel wie ihr Mann

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Die Frauen haben öfter die Kosten und das Geld allein im Blick als ihr Partner. Dennoch denkt ein Drittel der Frauen nie an die Altersvorsorge.

Drei von vier ÖsterreicherInnen leben in einer Partnerschaft. Das liebe Geld ist dabei oft ein heikles Thema. In nur zwei von zehn Beziehungen ist die Frau Hauptverdiener, während es in sechs von zehn Beziehungen der Mann ist, ergibt eine IMAS-Studie. Verdient der Partner mehr, geben 78 Prozent der Frauen an, dass sie finanziell von ihrem Partner abhängig sind und ihren Lebensstandard nicht ohne ihn halten könnten.

Die Finanzen sind in vielen Beziehungen eine gemeinsame Angelegenheit: 71 Prozent der ÖsterreicherInnen sprechen sich mit dem Partner bzw. der Partnerin bei finanziellen Entscheidungen ab. Jedes zweite Paar hat streng getrennte Konten, 26 Prozent haben zusätzlich ein Gemeinschaftskonto. Ebenso viele haben nur ein gemeinsames Konto. „Am wichtigsten ist es, dass man über die partnerschaftlichen Finanzen und Situationen Bescheid weiß, “ so Birte Quitt, Vertriebsleiterin der Erste Bank.

Frauen managen das Haushaltsbudget

Den Überblick übers Ein- und Auskommen mit dem Geld haben bei Österreichs Paaren meist beide gemeinsam. Während aber 28 Prozent der Frauen sagen, sie haben die Kosten und das Geld allein im Blick, sind es nur 19 Prozent der Männer. Sogar 15 Prozent überlassen das komplett ihrer Partnerin.

Andererseits stellt sich übrraschenderweise für ein Drittel der Frauen die Frage nach dem Sparen für's Alter laut IMAS-Studie nie. „Das ist erstaunlich, dass so viele Frauen nie an ihre Altersvorsorge denken. Dabei ist das gerade für Frauen so wichtig, “ kommentiert Quitt diese Ergebnis. Das Sparschwein wird zum Glück trotzdem gefüttert: Durchschnittlich 185 Euro werden monatlich von Frau Österreicherin auf die Seite gelegt. Männer können auf einen deutlich dickeren Sparstrumpf blicken, denn sie sparen monatlich 238 Euro. Auf ein Jahr gerechnet, ergibt das einen Unterschied von 636 Euro beim Sparbetrag. Langfristig, beispielsweise auf 30 Jahre, wären das 19.080 Euro. 

Frauen verdienen 40 Prozent weniger

Der Sparbetrag leidet auf Grund der Einkommensunterschiede: Frauen verdienen in Österreich rund 40 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.  Hauptsächlich lässt sich dies auf Teilzeitanstellungen zurückführen, denn etwa jede zweite berufstätige Frau arbeitet Teilzeit. Jede dritte Österreicherin spürt den Einkommensunterschied laut Studie an ihrem Arbeitsplatz bewusst.

„Die Gehaltsschere schneidet am Vorsorgepolster deutlich mit, “ meint Quitt. 94 Prozent der ÖsterreicherInnen sind davon überzeugt, dass eine Teilzeitanstellung Nachteile bei der Altersvorsorge und den Pensionszahlungen mit sich bringt. „Teilzeitkräfte haben auch schlechtere Karrierechancen, davon sind 9 von 10 Frauen überzeugt. Das alles wirkt sich schlecht auf den Gehaltszettel aus, “ meint Quitt.

(red.)


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