Die Stopp-Loss-Orders wurden zur vermeintlichen Risikobegrenzung abgeschlossen. Der durchschnittlicher Konvertierungskurs lag bei 1,01.
Zahlreiche Franken-Kreditnehmer erlebten am 15. Jänner eine böse Überraschung: Sie hatten ihre Darlehen mit Stop-Loss-Orders gegen weitere Kursverluste des Euro zum Franken abgesichert. Statt der erhofften Absicherung stand am Ende des Tages durch die Aufhebung der Wechselkursdeckelung durch die Schweizer Nationalbank (SNB) ein Anstieg der verbliebenen Franken-Schuld auf Euro-Basis um 20 Prozent. Jetzt gab die FMA bekannt, dass bei etwas mehr als 1800 Frankenkrediten Stopp-Loss-Orders ausgelöst wurden. Davon betroffen war ein Gesamtvolumen von 365 Mio. Franken bzw. 1,3 Prozent der inländischen privaten Frankenkredite. Der durchschnittliche Konvertierungskurs betrug 1,01, die Bandbreite lag zwischen 0,859 bis 1,05.
Sowohl die Arbeiterkammer als auch der Verein für Konsumenteninformation (VKI) haben bereits Aktionen für Stopp-Loss-Geschädigte gestartet. Vor einigen Tagen wurde auch die erste Klage gegen eine Bank eingebracht.
96 Prozent sind Franken-Kredite
Private Haushalte saßen per Jahresende 2014 - also noch vor Aufhebung der bei 1,20 gelegenen Wechselkursdeckelung - auf 24,6 Mrd. Euro an Fremdwährungskrediten, teilte die FMA am Mittwoch mit. Seit dem Neuvergabe-Stopp im Herbst 2008 waren das um 22,3 Mrd. bzw. 47,5 Prozent weniger. Frankenkredite machen mit 96,4 Prozent weiterhin den Großteil der Fremdwährungskredite aus. Der Rest entfällt beinahe zur Gänze auf Yen-Kredite.
Bereits bis Ende 2014 hatte der Schweizer Franken gegenüber dem Euro seit Anfang 2008 um 37,6 Prozent aufgewertet. Nach der Aufhebung der Wechselkursdeckelung am 15. Jänner 2015 stieg die Aufwertung bis Ende des ersten Quartals auf 58,1 Prozent.
(APA)