Renaissance des Sparstrumpfs: „Zuhause sparen“ auf Vormarsch

Geld im Sparstrumpf
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Das Vertrauen in die Banken lässt offenbar weiter nach: Jeder sechste Österreicher bewahrt sein Erspartes in den eigenen vier Wänden auf.

Online-Banking und niedrige Sparzinsen dominieren die Gesprächen über die Finanzen. Oftmals kommen Immobilien und Grundstücke als interessantere Anlageformen ins Spiel, die künftig, wenn die Mietpreise wie erwartet weiter steigen, den Bausparer als beliebtestes Produkt ablösen könnten. Im tatsächlichen Verhalten zeigen sich die Österreicher weiterhin sehr traditionell. Das interessanteste Produkt ist weiterhin der Bausparvertrag, obwohl der höchste Wert mit 53 Prozent auch schon vier Jahre zurückliegt.

Eine Siegeslauf legt das „Zuhause sparen“ hin, zeigt eine Studie von Gfk Austria. Das Sparen im Sparstrumpf, Sparschwein oder unter der Matratze wurde vor zehn Jahren noch eher belächelt. Nur eine Minderheit von fünf Prozent zog dies in Betracht. Der Wert für das „Zuhause sparen“ stieg im gleichen Ausmaß, in dem die Sparzinsen niedriger wurden und die Verunsicherung bezüglich der Sicherheit der Spareinlagen in Geldinstituten sank: im vierten Quartal 2015 gipfelt die Attraktivität des Sparstrumpfs vorerst bei 16 Prozent.

Große Summen eher nicht im Sparstrupf

Ein genauerer Blick in die Ergebnisse des Stimmungsbarometers zeigt auf, wer die Sparstrumpf-Sparer sind, die ihr Erspartes in den eigenen vier Wänden sicherer wähnen, als hinter den Hochsicherheitstüren eines Geldinstituts. Es sind vor allem Angehörige der unteren sozialen Schichten, also Personen mit niedrigem Einkommen und Bildungsabschluss, die das Vertrauen in die Bankenbranche offenbar völlig verloren haben. Große Summen wird man in den Sparstrümpfen also eher seltener finden werden. Und Vorarlberger verhalten sich nicht anders als die Wiener, es gibt wenige Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen.

Wer hingegen Geld hat, bevorzugt Immobilien und Wertpapiere. Für Angehörige der höchsten sozialen Schicht sind neben dem Bausparvertrag der Erwerb von Immobilien und Grundstücken besonders interessant – etwa jeder Zweite findet es besonders interessant, aktuell eine Eigentumswohnung, ein Haus oder Grund zu kaufen. 37 Prozent der höchsten sozialen Schicht halten außerdem Wertpapiere im Moment für attraktiv. Die Anlageinteressen weisen also deutliche Unterschiede nach sozialer Schicht auf.

Das einzige Produkt, das für Niedrig- wie Höherschichtige gleichermaßen interessant zu sein scheint, ist der klassische Bausparvertrag, das beliebteste Produkt der Österreicher: Seine Attraktivität wird von allen Schichten mehr oder weniger gleich gewertet.

(c) [GfK Employee]

(red.)

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