Österreicher setzen mehr auf Wohnungen und Häuser

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Österreich hat zu den internationalen Trends und Entwicklungen aufgeschlossen. Die niedrigen Zinsen treiben die Menschen immer mehr zu den "festen Währungen".

Es hat sich schon seit Längerem abgezeichnet, nun ist es Realität. Der Kauf einer Eigentumswohnung oder eines Hauses ist für 37 Prozent der Österreicher die attraktivste Spar- und Anlageform. Der im Stimmungsbarometer der GfK Austria jahrelang auf Rang eins thronende Bausparvertrag fällt an die dritte Stelle in der Beliebtheitsskala zurück.

Das anhaltend niedrige Zinsniveau hinterlässt deutliche Spuren bei den Österreichern auf die Frage nach den ihrer Meinung nach attraktivsten Spar- und Anlageformen. Das Wohneigentum legt weiter zu, immerhin um vier Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Auch den Kauf von Grundstücken, nunmehr auf Platz zwei, finden heimische Anleger immer attraktiver. 32 Prozent der Befragten stimmen dem zu.

Gold holt auf

Die Österreicher sagen sich immer mehr von den viele Jahren bevorzugten Produkten los. So müssen die hierzulande traditionellsten Sparformen Bausparvertrag und Sparbuch deutliche Einbußen hinnehmen. Ersterer verliert sieben Prozentpunkte und rangiert mit 30 Prozent nur mehr auf Platz drei. Auch diese Platzierung dürfte nur von vorübergehender Natur sein, denn Gold holt ganz stark auf und liegt mit 20 Prozent nur mehr knapp dahinter.

Den deutlichsten Einbruch musste das Sparbuch hinnehmen. Vor sieben Jahren mit 52 Prozent noch unangefochten in Führung, ist diese Sparform mittlerweile auf 19 Prozent Zustimmung abgerutscht. Für Sebastian Huchler, Finanzmarktforscher der GfK Austria, kein
überraschendes Ergebnis: „Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus liegt die tatsächliche Sparquote auf einem absolutem Minimum. Der Anreiz in traditionelle Sparprodukte zu investieren, ist daher äußerst gering. Die
Österreicher stufen „feste Währung“ deutlich interessanter ein – dazu zählen ganz klar Immobilien und Gold.“

Sparschwein wieder im Kommen

Im Vergleich zum Sparbuch gewinnt das zuhause Sparen immer mehr an Bedeutung. Das Sparschwein oder der Sparstrumpf liegen derzeit bei 14 Prozent. Bei den
aktuellen Diskussionen um Negativzinsen sei es wenig verwunderlich, wenn Menschen ihr Geld lieber unter der Matratze horten, als es zur Bank zu bringen, kommentiert Huchler. Die staatliche Vorsorge, die private Vorsorge sowie die Lebensversicherung haben heute nur mehr geringe Bedeutung.

Es hat zwar einige gedauert bis die Österreicher zu den internationalen Trends  aufgeschlossen hat, aber die niedrigen Zinsen und die Hoffnung auf wenig Änderung dieser, haben den alternativen Geldanlagen immer größere Bedeutung zukommen lassen.,

(red.)

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