Banken planen Preisschub bei Kontogebühren

A woman passes a branch of Bank Austria in Vienna
A woman passes a branch of Bank Austria in ViennaREUTERS
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Bei Bank Austria verteuern sich ab 1. Juli Kontopakete und Wertpapierdepots. Auch Raiffeisen könnte nachziehen. Die Erste Bank hob bereits mit April an.

Die Kontogebühren werden von vielen Banken erhöht und die Geschäftsbedingungen geändert, berichten Medien. Bei der Bank Austria kosten demnach per 1. Juli Kontopakete und Wertpapierdepots um acht Prozent mehr, es handle sich um die erste Preiserhöhung seit vier Jahren. Die Erste Bank habe die Preise mit 1. April im Ausmaß der Inflationsrate um 2,4 Prozent angehoben.

Aus der Raiffeisen Landesbank Niederösterreich-Wien heißt es in der Tageszeitung "Österreich": "Wir werden in den kommenden Monaten Leistungen verstärken und Preise dann entsprechend anpassen." Bawag P.S.K. und Volksbanken planten vorerst keine Erhöhung.

Auch Änderungen bei Geschäftsbedingungen

Ein Bank-Austria-Sprecher erklärte in der "Wiener Zeitung": "Es ist die erste Preisanpassung seit vier Jahren. Wir haben uns am Verbraucherpreisindex orientiert, der in den Jahren 2009 bis 2012 um 8,4 Prozent gestiegen ist." Das gängigste Kontopaket, das "ErfolgsKonto", koste künftig im Quartal um 1,17 Euro mehr.

Geändert werden nun auch die Geschäftsbedingungen. In der Vergangenheit sind die Kontopreise einmal im Jahr an die Inflationsrate angepasst worden, ohne den Kunden in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) das Recht auf Widerspruch einzuräumen. Der Oberste Gerichtshof (OGH) hatte im Oktober des Vorjahres nach einer Klage des Verein für Konsumenteninformation (VKI) zahlreiche Klauseln in den AGB für rechtswidrig erklärt.

Kundenmitteilung zwei Monate im Voraus

Der Entscheid stelle nun etwa klar, dass Kontoführungsgebühren zwar an den Verbraucherpreisindex angepasst werden dürfen, allerdings nur dann, wenn das den Kunden mindesten zwei Monate im Voraus mitgeteilt werde, schreibt die "Presse". Eingeschränkt werde auch die Möglichkeit von Zusatzgebühren.

Von der Klage betroffen gewesen sei damals zwar nur die Bank Austria, die ihre Geschäftsbedingungen bereits im März angepasst habe. In der Regel zögen auch andere Banken nach. Bei der Erste Bank treten die neuen Bestimmungen am 1. Juli in Kraft. Die Bawag arbeite noch an der Adaptierung, ab Herbst sollten die neuen AGB auch dort gültig sein.

(APA)

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