Österreicher können sich Skifahren nicht mehr leisten

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Nur mehr etwas mehr als ein Drittel der Österreicher begibt sich gelegentlich auf die Piste. Die Meisten fahren weniger, weil die Kosten zu hoch sind.

Die Skifahrer-Nation Österreich ist offenbar Geschichte. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Instituts "meinungsraum.at", für die 500 repräsentativ ausgewählte Personen zwischen 14 und 70 in computerunterstützten Interviews befragt wurden, fahren nur mehr 38 Prozent der Österreicher zumindest gelegentlich Ski. 57 Prozent der Befragten gab an, weniger Wintersport als früher zu betreiben. Als häufigster Grund für diese Änderung des Verhaltens wurden die hohen Kosten genannt.

Skifahren ist zwar noch immer die am häufigsten betriebene Wintersportart. Laut "meinungsraum.at" war im Vorjahr aber nicht einmal jeder vierte Österreicher (22 Prozent) tatsächlich auf Skiern unterwegs. Sechs von zehn Personen, die angegeben hatten, zumindest manchmal den Sport auszuüben, waren im vergangenen Winter tatsächlich als Skifahrer aktiv.

Starke Verhaltensänderung

Knapp drei Viertel der aktiven Wintersportler haben den Meinungsforschern zufolge in den vergangenen Jahren ihr Wintersportverhalten verändert: 57 Prozent betreiben weniger Wintersport als früher, 13 Prozent mehr und fünf Prozent sind auf eine andere Sportart umgestiegen. Für die Einschränkung der Aktivität wurden am häufigsten die hohen Kosten als Ursache genannt (47 Prozent), in 38 Prozent der Fälle ist es die fehlende Zeit. Dann folgten familiäre Veränderungen, die Gesundheit und Wetterbedingungen wie zum Beispiel die Schneelage.

Alarmierend für Touristiker: Nur 28 Prozent der Wintersportler planen für heuer einen Urlaub in der Saison. Knapp jeder zweite ist sich sicher, dass er keinen derartigen Urlaub machen wird. 23 Prozent sind noch unschlüssig.

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Ältere gehen weniger oft auf die Piste

Zwei Drittel der Österreicher sind zumindest gelegentlich als Wintersportler aktiv. Mit zunehmendem Alter nimmt jedoch die Anzahl der Verweigerer zu: In der Altersgruppe der unter 29-Jährigen sind noch 78 Prozent aktive Wintersportler, ab 50 sind es nur noch 59 Prozent. Unter den Österreichern mit Matura oder akademischer Bildung ist der Anteil höher als unter denen mit niedriger Bildung.

Immerhin sind die Eltern von unter 14-jährigen Kindern noch immer zu einem Großteil dafür, dass ihr Nachwuchs das Skifahren lernt. 65 Prozent der Erziehungsberechtigtensprachen sich dafür aus. 25 Prozent wollen ihren Kindern das Snowboarden beibringen. 70 Prozent der Eltern ist es wichtig, dass ihre Sprösslinge eislaufen können.

Seilbahnen: Skifahren bei Jugendlichen "in"

Skifahren sei bei den Jungen immer noch "in", wie aus Befragungen von insgesamt mehr als 320.000 Gästen während der vergangenen Jahre hervorgehe, betonten der Obmann des Fachverbandes (FV) der Österreichischen Seilbahnen Franz Hörl und FV-Geschäftsführer Erik Wolf in einer Reaktion auf die Umfrage von "meinungsraum.at".

"Ein Drittel der Wintersportler in Österreich ab 14 Jahren ist unter 30 - bei den Snowboardern sind es gar 50 Prozent", so Hörl. Im Vergleich der vergangenen beiden Wintersaisonen habe man bei wesentlichen Branchenzahlen "erneut deutlich" zulegen können. Investitionen der Österreichischen Seilbahnen würden "mit hervorragenden Noten seitens der Gäste belohnt" werden, betonte Wolf.

(APA)

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