Was Parken kosten darf

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In Innsbruck liegt die Schmerzgrenze bei 3,27 Euro pro Stunde. Als "günstig“ wird ein Stundenpreis bis zu 1,50 Euro empfunden.

Wien. Was ist Autofahrern in der Stadt ein Kurzzeitgaragenplatz wert? Jonas Sutter und Roman Nagiller, Studenten am Institut für strategisches Management und Tourismus der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, führten dazu eine Erhebung in der Tiroler Landeshauptstadt durch.

Das Ergebnis: Zwei Drittel der Garagennutzer sind bereit, für eine Stunde innerstädtisches Parken unterm Dach bis zu 3,27 Euro zu zahlen. Ein solcher Preis erscheint der überwiegenden Zahl der Nutzer noch als gerechtfertigt – wird es teurer, gibt es wenig Akzeptanz. Als "günstig“ wird ein Stundenpreis bis zu 1,50 Euro empfunden.

Wichtig: Preis und Nähe

Genützt werden innerstädtische Garagenplätze vor allem fürs Einkaufen. Und zwar von beiden von den Studienautoren definierten Kundengruppen – den „anspruchsvollen Vielparkern“ und den „unkomplizierten Zweckparkern“. Wobei „anspruchsvoll“ hier ein relativer Begriff sein dürfte, insgesamt zeigen sich die Kunden laut der Umfrage nicht sehr wählerisch. Die wichtigsten Argumente, um in eine Parkgarage zu fahren, sind ein niedriger Preis und die Nähe zum Zielort, alle anderen Merkmale sind kaum entscheidend. Auch auf die Frage nach Verbesserungswünschen gab es wenig Resonanz – offenbar können sich die Autofahrer konkrete Verbesserungen schwer vorstellen (während sie aber Neuerungen, die sich der Anbieter einfallen lässt, gern annehmen).

Die Autoren erläutern auch den Hintergrund der Preisunterschiede beim Parken: Anders als in normalen Innenstadtgaragen werden die Preise in Shoppingcentern vielfach nicht kostendeckend kalkuliert, weil die Parkkunden Umsatzbringer für die Geschäfte sind. Bei teureren Stellplätzen gibt es aber sichtlich eine Schmerzgrenze.

Die Arbeit wurde vom Garagenbetreiber List Group mit dem (heuer zum siebenten Mal vergebenen) Förderpreis für Projekte zum Thema Verkehr und Parken in der Stadt ausgezeichnet. (cka)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.02.2014)

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