Sparen: Schutz vor Dieben schlägt Zinsertrag

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Die Österreicher legen laut einer Umfrage ihr Geld primär aus Sicherheitsgründen aufs Sparkonto.

Wien. Niedrige Zinsen hin, Geldentwertung her – die Österreicher setzen auf das Sparbuch. Das förderte auch eine Umfrage der ING Group zutage, für die 1000 Menschen in Österreich befragt wurden. Dabei zeigte sich: Jeder Zweite hat sein ganzes Erspartes oder zumindest Teile davon auf dem Girokonto liegen – jederzeit griffbereit, aber ohne die Chance auf höhere Erträge. „Ein Girokonto mit 0,125 Prozent Zinsen ist wahrlich kein geeigneter Platz für Reserven, geschweige denn zum Ansparen geeignet. Ein Sparkonto bedeutet kaum Mehraufwand und bringt ein Vielfaches“, stellt Roel Huisman, Chef der ING-DiBa Direktbank Austria, fest. Derzeit erhält man allerdings auch auf Sparkonten für täglich fälliges Geld bestenfalls etwas mehr als ein Prozent Zinsen pro Jahr. Mit der Inflation dürfte das kaum Schritt halten. 78 Prozent der Befragten verfügen über ein Sparkonto und haben dort zumindest einen Teil ihres Vermögens liegen.

Jüngere schätzen Zinsen mehr

Die Zinsen sind nicht das Hauptmotiv. Nur 37 Prozent führen auf die Frage, warum man sein Geld besser zur Bank tragen als zu Hause sparen sollte, den Zinsertrag an. Bei Jüngeren (18- bis 24-Jährigen) ist dieser Anteil mit 54 Prozent deutlich höher als bei über 55-Jährigen. Diese sehen nur zu 27 Prozent in den Zinsen einen Vorteil des Sparkontos. Das wichtigste Motiv, sein Geld zur Bank zu tragen, ist der Schutz vor Diebstahl: Zwei Drittel der Befragten glauben, dass ihr Geld auf dem Sparkonto sicherer ist als zu Hause. In der Einlagensicherung sehen dagegen nur 38 Prozent einen Vorteil.

Jeder Fünfte bewahrt sein Erspartes zu Hause auf. Damit ist dieser Anteil nur wenig kleiner als der jener, die angaben, Aktien oder Fondsanteile zu besitzen (27 Prozent). (b. l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.04.2014)


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