Platin läuft Gold davon

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Das Metall dürfte sich heuer besser entwickeln als der Goldpreis. Bis Jahresende dürfte sich Platin auf durchschnittlich 1600 Dollar je Unze verteuern.

Gold und Platin finden sich im Ranking der teuersten Edelmetalle ganz vorn. Beide haben in den vergangenen Jahren tendenziell verloren, doch erwischte es Gold schlimmer. Längst kostet eine Feinunze (31,1 Gramm) Platin wieder mehr als eine Feinunze Gold (siehe Grafik). Und das dürfte so bleiben: Von Bloomberg befragte Edelmetallanalysten erwarten, dass sich Platin auch heuer besser entwickeln wird als Gold.

Denn während Gold vor allem von Anlegern und als Schmuck gesucht wird, spielt die Industrienachfrage für den Platinpreis eine wesentlich größere Rolle. Platin wird etwa in der Autoindustrie für Katalysatoren verwendet. Gold kann als Krisenwährung in konjunkturschwachen Zeiten punkten. Derzeit treibt die anziehende Konjunktur die Nachfrage nach Industrierohstoffen an, dämpft jedoch jene nach Gold als sicherem Hort. Platin kostet etwa zehn Prozent mehr als Gold. Der Aufschlag dürfte sich bis Jahresende auf 37 Prozent ausweiten, wenn man einer Median-Schätzung der fünf besten Analysten, die Bloomberg über die letzten beiden Jahre beobachtet hat, glaubt. Bis Jahresende dürfte sich Platin auf durchschnittlich 1600 Dollar je Unze verteuern, während der Goldpreis auf 1170 Dollar sinken wird. Dann wäre der Preisabstand zwischen den Metallen so groß wie zuletzt im Februar 2011.

Der Goldpreis hatte sich von 2008 bis 2011 mehr als verdoppelt, als die US-Notenbank Fed mehr als zwei Billionen Dollar in das Finanzsystem pumpte. Die Fed will heuer jedoch ihre Anleihenkäufe beenden und die Zinsen im Jahr 2015 erhöhen. Steigen die Zinsen, dämpft das ebenfalls die Nachfrage nach Gold, da es dann attraktivere Anlagemöglichkeiten gibt.

DiePresse

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.04.2014)

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