Zwei Todesopfer nach Lawinenabgang in Vorarlberg

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THEMENBILD: LawinengefahrAPA (BARBARA GINDL)
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Die Serie der Meldungen über Lawinenabgänge reißt nicht ab. Ein Schneebrett begrub in Damüls zwei Tourengeher unter sich. In der Schweiz starben acht Menschen durch Lawinen.

Bei einemLawinenabgangin Damüls (Bregenzerwald) ist am Samstag ein Mann getötet worden, eine Frau wurde verletzt und starb später im Krankenhaus. Der 44-Jährige und seine 32-jährige Begleiterin wurden gegen 15:35 Uhr unterhalb des Gipfels des Portlahorns von einem vermutlich selbst ausgelösten, 220 Meter langem und 70 Meter breitem Schneebrett erfasst, wie die Polizei in der Nacht auf Sonntag mitteilte.

Rund eine halbe Stunde später hätten drei Tourengeher den Lawinenkegel entdeckt und sofort mit der Ortung und Bergung begonnen. Während einer der Retter die Einsatzkräfte alarmierte, begannen die anderen - beide Ärzte - mit Erste-Hilfe-Maßnahmen. Für den Mann kam jede Hilfe zu spät. Die Frau wurde mit dem Rettungshubschrauber ins LKH Feldkirch und dann weiter nach Innsbruck gebracht, wo sie ihren Verletzungen erlag. 

Zeugen gesucht

Etwaige Zeugen des Lawinenabgangs bittet die Polizei, die Dienststelle in Au (43-0-59133 8122) zu kontaktieren.

Heikle Situation in Vorarlberg und Tirol

Die Lawinensituation blieb für Wintersportler in Vorarlberg und Tirol auch am Sonntag weiter heikel. In Vorarlberg herrschte oberhalb von 1600 Metern erhebliche Lawinengefahr der Stufe 3, in Tirol oberhalb von 2000 Metern. Nur Personen mit entsprechender Ausbildung und ausreichender Erfahrung sollten sich in den freien Skiraum wagen, betonten die Experten vom Lawinenwarndienst.

Steirer wartet acht Stunden in Lawine

Die Serie der Meldungen über Lawinenabgänge, von denen Wintersportler betroffen waren, ist am Wochenende auch im Rest des Landes nicht abgerissen: In Obertauern wurden zwei Schweden von einem Schneebrett erfasst und teilweise verschüttet. Acht Stunden hat ein 74 Jahre alter Mann aus dem Bezirk Bruck-Mürzzuschlag nach einem Lawinenabgang teilweise verschüttet auf Rettung gewartet. Er wurde knapp vor Mitternacht von Suchtrupps gefunden, der Mann war stark unterkühlt, aber ansprechbar. Er wurde verletzt ins Krankenhaus Hochsteiermark gebracht. Das Schneebrett, das ihm zum Verhängnis wurde, hatte er selbst ausgelöst.

Acht Tote bei Lawinenabgängen in der Schweiz

Lawinenabgänge haben am Wochenende in der Schweiz acht Menschenleben gefordert. Am schlimmsten traf es eine Tourengruppe am Piz Vilan im Prättigau: Fünf Angehörige des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) kamen alleine bei diesem Unglück ums Leben. Drei weitere Tote gab es im Berner Oberland und im Toggenburg.

Am Piz Vilan geriet am Samstagnachmittag eine neunköpfige Skitourengruppe des SAC in eine Lawine. Acht Personen wurden mitgerissen und sieben Personen verschüttet, wie Kantonspolizeisprecherin Anita Senti am Sonntag berichtete. Einer der Verschütteten konnte sich selbst befreien. Drei Männer wurden nur noch tot geborgen. Vier Schwerverletzte wurden in Hubschraubern in Spitäler nach St. Gallen, Zürich und Chur geflogen. Eine Frau starb am Samstag, eine weitere in der Nacht auf Sonntag. Die Tourengruppe aus dem Raum Zürich/Aargau war mit einem Tourenleiter unterwegs, als sich bei der Abfahrt Richtung Seewis auf rund 2200 Metern Höhe die Lawine löste.

In Mürren im Berner Oberland geriet am Samstagnachmittag ein Snowboarder in der Region Schilthorn außerhalb der Pisten in ein Schneebrett. Der 28-jährige Basler konnte zwar von Suchhunden lokalisiert, aber von den Helfern nicht mehr gerettet werden.

Kurz nach Mittag geriet ein 31-Jähriger im Skigebiet Hahnenmoos in Adelboden in ein Schneebrett. Auch er war nicht auf einer Piste unterwegs. Der Mann aus dem Kanton Freiburg wurde geborgen und ins Spital geflogen. Am Abend starb er dort.

In der Obentoggenburger Gemeinde Wildhaus SG löste ein 26-jähriger Variantenskifahrer am frühen Samstagnachmittag ein Schneebrett aus, wurde mitgerissen und stürzte Hunderte Meter in die Tiefe. Er konnte nur noch tot geborgen werden.

Weitere Lawinenabgänge passierten in der Schweiz am Wochenende teils ohne größere Verletzungen für die betroffenen Wintersportler.

(APA)

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