USA: TV-Partner rücken ab von Donald Trump

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Multimilliardär Donald Trump kandidiert als US-Präsident. Mit rassistischen Sprüchen macht er sich unbeliebt.

Seine überraschende Kandidatur für das Präsidentenamt wird von den meisten Amerikanern nur als Scherz quittiert. Aber für seine Bewerbungsrede erntete der New Yorker Multimilliardär Donald Trump weniger Lacher als harte Kritik. Mehrere TV-Sender, darunter auch so große Fernsehunternehmen wie NBC, wollen ihre Zusammenarbeit mit Trump beenden. Grund dafür sind seine abfälligen Bemerkungen über mexikanische Einwanderer in den USA. Er hatte in seiner Bewerbungsrede in einem seiner Wolkenkratzer an der Fifth Avenue gesagt, wenn „Mexiko seine Leute schickt, schicken sie nicht die besten. Sie schicken Leute mit vielen Problemen, und sie bringen diese Probleme mit. Sie bringen Drogen, Verbrechen, Vergewaltiger.“

Die Reaktionen seiner TV-Partner ließen zwar ein paar Tage auf sich warten. Am Montag aber teilte NBC mit, unter anderem die Schönheitswettbewerbe Miss USA (der bereits am 12.Juli stattfindet) und Miss Universe, an denen Trump die Rechte besitzt, nicht mehr auszustrahlen. „Bei NBC sind Respekt und Würde für alle Menschen die Eckpunkte unserer Werte“, erklärte der US-Sender. Schon davor hatten südamerikanische Musiker und Moderatoren ihre Teilnahme an der Miss-USA-Wahl abgesagt. Zudem wird Trump auch nicht mehr in der Realityshow „The Apprentice“ (Der Lehrling) auftreten.

„Bevölkerung Mexikos beleidigt“

Am Montag kündigte auch der mexikanische Sender Televis, das weltweit größte spanischsprachige Sendernetzwerk, seine Zusammenarbeit mit Trump. Er habe mexikanischen Einwanderern „weder Verständnis noch Respekt“ entgegengebracht und „die gesamte Bevölkerung Mexikos beleidigt“. Die Arbeit mit Trump beendet hatte vergangene Woche bereits der spanischsprachige Sender Univision.

Der Multimilliardär, der nun in der Politik mitmischen möchte, erklärte am Montag, dass er weiter zu seinen Bemerkungen stehe, und attackierte NBC. Der Sender sei zu „schwach“ und „töricht“, um das „ernste Problem“ der illegalen Einwanderung zu begreifen. Er bewirbt sich so wie mehr als ein Dutzend weiterer Kandidaten um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner, ihm werden aber praktisch keine Chancen eingeräumt. (awa/APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.07.2015)

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