Sieben Prozent sparen gar nicht

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Die Hälfte der bekennenden Nichtsparer hat zu wenig Geld, der Rest ärgert sich über Niedrigzinsen oder will einfach nicht sparen.

Wien. Mehr als 70 Prozent der Österreicher sparen nach eigenen Angaben regelmäßig, und zwar im Durchschnitt 14,1 Prozent ihres Einkommens. Das geht aus einer Umfrage des Hamburger Marktforschungsinstituts Elbe 19 im Auftrag der Union Investment Austria unter 2023 Österreichern hervor. 7,2 Prozent geben hingegen an, gar nichts zu sparen. Knapp mehr als der Hälfte der Nichtsparer fehlt nach eigenen Angaben der finanzielle Spielraum.

Doch liegt es nicht nur am Geld: Zwei Drittel der Nichtsparer gaben an, ein verfügbares Einkommen von mehr als 1500 Euro im Monat zu haben, ein Drittel hat darüber hinaus ein Sparvermögen von mehr als 5000 Euro, das man theoretisch veranlagen könnte. 27,6 Prozent haben sogar mehr als 10.000 Euro. Weitere Motive für das Nichtsparen neben dem fehlenden finanziellen Spielraum sind die niedrigen Zinsen (50 Prozent), bestehende Tilgungsverpflichtungen (28) und dass man einfach nicht sparen wolle (23 Prozent).

Die Sparer führten ihrerseits als Motive an, ihren Lebensstandard halten oder verbessern zu wollen (80 Prozent) und dass ihnen das Sparen ein Gefühl der Sicherheit gebe (78 Prozent). Mehr als der Hälfte würde es zudem ein ungutes Gefühl bereiten, nicht zu sparen.

Beratung: Ja, aber nur einmal

Beratung in Anspruch genommen haben bereits einmal 73 Prozent aller Befragten (zwei Drittel im vergangenen Jahr), selbst bei den Nichtsparern waren es 50 Prozent. Besonders viel Freude scheint das Beratenwerden den Sparern aber nicht zu bereiten. Zwei Drittel wollen idealerweise einmal zum Berater gehen, ihre Angelegenheiten regeln und dann über einen längeren Zeitraum nichts mehr mit dem Thema zu tun haben. Nur ein Drittel hält es für notwendig, die getroffenen Entscheidungen regelmäßig mit einem Berater zu überprüfen.

Die Umfrage brachte auch zutage, dass die Freude am Sparen mit der Art und Weise der Anlage zusammenhängt. Wer Wertpapiere und Fonds besitzt, kommt auf einen Sparlaune-Index von 62 auf einer Skala von 0 bis 100. Wer nur auf Klassiker wie Tagesgeld und Sparbuch setzt, liegt mit 56 Punkten dahinter zurück. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.06.2016)

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