Wiederaufladbare Karten: Limitiert statt zügellos

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Hologram a security detail on a creditcard(c) Erwin Wodicka - BilderBox.com (Erwin Wodicka - BilderBox.com)
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Kreditkarten-Anbieter haben den Markt für wiederaufladbare Karten für sich entdeckt. Die Gebühren für derlei Produkte sind nicht gering. Dafür kann man nur das ausgeben, was man einbezahlt hat.

Wien. Für manche sind sie stets ein treuer Begleiter, andere haben noch nie eine besessen: Kreditkarten. Dabei sind sie durchaus praktisch. Die Plastikkarte versichert im Ernstfall auf Reisen, wird weltweit akzeptiert, ja selbst Bargeld lässt sich mit ihr, wenn auch teuer, beheben.
Doch wer seine Karte im Urlaub öfter zückt, kann schnell den Überblick verlieren. Mit dem Eintrudeln der Monatsrechnung kommt dann oft die böse Überraschung. Wohl auch aus diesem Grund haben diverse Anbieter sogenannte Prepaid-Karten entdeckt.
Ähnlich wie bei einem Mobiltelefon, kann den Prepaid-Kreditkarten im Vorfeld ein bestimmter Betrag gutgeschrieben werden. Darüber hinaus sind weder Behebungen noch Abbuchungen möglich. Das ist praktisch, wenn man nicht mehr ausgeben möchte als geplant. Das Produkt ist nicht nur für das Shoppen im Netz geeignet, auch für Jugendliche oder auf Reisen kann Prepaid daher ein probates Mittel sein.
Die Angebote in diesem Segment sind zahlreich, nahezu alle Banken, aber auch übergeordnete Unternehmen wie Paylife, bieten Prepaid an. Unabhängig davon, bei welchem Anbieter man seine Karte bestellt, es handelt sich in der Regel um ein Produkt von Mastercard oder Visa.
Die dafür zu entrichtenden Gebühren unterscheiden sich allerdings. Gemein ist den Prepaid-Karten, dass der Kauf der Karte, deren Verlängerung, deren Wiederaufladung oder auch das Zahlen in Fremdwährung etwas kostet. Das Beheben von Bargeld wird ebenfalls verrechnet.
Meist sind zumindest zehn Euro aufzuladen, maximal oft bis zu 10.000 Euro möglich. Die Transaktionen können online, per Überweisung oder Bareinzahlung erfolgen. Der Guthabensstand lässt sich ebenfalls im Netz oder per SMS abfragen. Nicht verbrauchtes Guthaben lässt sich problemlos auf das eigene Konto rückbuchen. Außerhalb einer bestimmten Frist werden Extraspesen verrechnet.

Zahlung verweigert

Doch Prepaid-Karten können auch Nachteile haben. Laut Paylife kann es passieren, dass Kartenterminals nicht an das Internet angebunden sind. In so einem Fall besteht keine Möglichkeit, das Guthaben der Karte jederzeit abzufragen. Dann werden Prepaid-Produkte nicht akzeptiert. Teilweise gestatten auch Autovermietungen oder Hotels das Zahlen mit Prepaid-Karten nicht. Dies liege allerdings nicht an den Möglichkeiten der Karte, sondern an der jeweiligen Akzeptanzstelle oder dem Terminal, wie es bei Paylife heißt. Die Erste Bank weist beispielsweise explizit darauf hin, dass das Bezahlen, etwa in Hotels oder an Selbstbedienungstankstellen, nicht Teil des Leitungsspektrums ist.
Zudem ist bei wiederaufladbaren Kreditkarten standardmäßig keine Reiseversicherungen inkludiert. Das unterscheidet sie deutlich von normalen Kreditkarten, die je nach Farbe (bzw. Höhe der Grundgebühr) über einen schwächeren oder ausgeprägteren Reiseschutz verfügen. Bei Paylife lässt sich ein solcher Schutz aber beispielsweise nachkaufen.
Wird die Prepaid-Karte unterwegs gestohlen, muss ihr Verlust umgehend gemeldet werden. Die Sorgfaltspflichten gleichen jenen einer normalen Bankkarte. Ein Erkenntnis des Obersten Gerichtshofs besagt zudem, dass die Sperre der Kreditkarte, wie auch deren Austausch, nichts kosten darf.
Um ihr Guthaben müssen sich Inhaber bei einem Diebstahl übrigens keine Sorgen machen. Das Geld parkt in einem externen System. Eine Ersatzkarte kann im Anschluss zugesandt werden. Ob auch ins Ausland, sollte sicherheitshalber aber im Vorfeld nachgefragt werden. [ iStockphoto]

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