Campus.Am IST Austria entsteht ein Technologiepark.
Ein Informatiker wollte nicht weg vom Institute of Science and Technology (IST) Austria. Daher beschloss eine US-Firma, die ihn rekrutieren wollte, sich am Campus bei Klosterneuburg niederzulassen. „Die ersten Firmen warten schon auf den neuen Technologiepark“, sagt IST-Austria-Präsident Thomas Henzinger. Errichtet wird dieser gemeinsam mit der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, Eco plus ab dem Frühjahr 2017. 2018 soll die erste Bauphase abgeschlossen sein. Dann wird eine Brücke über die Gugginger Hauptstraße Universität und Unternehmen verbinden, nicht nur physisch.
Forscher haben Vorrang
Die Nähe erleichtert Kooperationen. Schließlich lässt sich so thematisch direkt an die Forschung anknüpfen, die Firmen sind den als hoch qualifizierte Arbeitskräfte gefragten Absolventen nahe, außerdem können sie – so wie auch Unis und andere Forschungseinrichtungen – Labors und Geräte des IST Austria mieten. Aber: „Unsere Wissenschaftler haben Vorrang“, betont Henzinger. So wie die Wissenschaft überhaupt. Denn in erster Linie sei man weiter ein Institut für Grundlagenforschung, das die besten Leute aus aller Welt anziehe. Auch wenn ihr Erfolg niemals vorhersehbar sei, könne Grundlagenforschung aber die Basis für neue Ideen und verwertbare Produkte liefern, so Henzinger bei seiner jährlichen Bilanz.
Insgesamt zeigt man sich gegen Ende der ersten zehnjährigen Finanzierungsperiode zufrieden. Man sei mit dem Aufbau von 46 Forschergruppen und 580 Mitarbeitern „fast punktgenau“ bei den Zielen gelandet. „Die Marschrichtung hin zu wissenschaftlicher Exzellenz stimmt, aber der Weg ist noch weit“, fasst Henzinger die Ergebnisse einer jüngst vor dem Forschungsausschuss im Parlament präsentierten Evaluierung zusammen. (gral)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.12.2016)