Versicherung gegen atomare Unfälle gestartet

Pauschalsummen für finanzielle Folgeschäden.

Wien. Wenn die in Wien ansässige Internationale Atomenergiebehörde einen Katastrophenfall der höchsten Warnstufe Ines 7 ausruft, tritt der oberösterreichische Onlineversicherer L'Amie direkt auf den Plan. Seit vergangener Woche können sich Private bei ihm gegen atomare Unfälle versichern.

Helmuth Böck, Atomphysikexperte der TU Wien, stellt klar: In Österreich seien keine unmittelbaren Todesopfer zu erwarten, sollte sich ein Super-GAU wie Tschernobyl 1986 in einem der angrenzenden, Atomstrom produzierenden Nachbarländer ereignen. „Finanzielle Auswirkungen, hervorgerufen etwa durch den Verzicht auf landwirtschaftliche Nutzung, Vieh-, Wald- und Weidewirtschaft, sowie der generelle Anstieg der Lebenserhaltungskosten sind jedoch möglich.“

Bei der Atomversicherung geht es also um die finanziellen Folgeschäden einer solchen Katastrophe. Die Höhe der individuellen Versicherungssumme basiert auf dem geschätzten Neuwert des Eigenheims, dem Wohnort und dem Atomkraftwerk, in dem der Unfall eintritt, und ist mit maximal 100.000 Euro gedeckelt. (loan)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.11.2015)

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