Wiens Michael Ludwig spielt Opposition - und die gleichzeitig an die Wand

Bemerkenswert: Der neue SPÖ-Landeschef installiert eine U-Kommission gegen sich selbst. Genauer: Gegen Krankenhausverwaltung und Gesundheitspolitik der Stadt. Noch genauer: Gegen die SPÖ-Clique, die ihn verhindern wollte.

Michael Ludwig wirkt als konsensorientierter Politiker, eher als Verkörperung dessen, was gerne Wiener Gemütlichkeit genannt wird, denn als knallharter Macher. Jetzt aber nimmt er den Infight auf. Der künftige Wiener Bürgermeister hat veranlasst, dass seine Fraktion mit dem grünen (Noch)Koalitionspartner eine Untersuchungskommission zum KH Nord  - vom einst von der SPÖ angekündigten „Wohlfühlspital“ zum großen Ärgernis war es ein kurzer, mit Millionen gepflasteter Weg - beantragen und beschließen will. Einer muss es ja tun. Er spielt damit als Chef der seit Jahrzehnten regierenden SPÖ plötzlich Opposition. Und die selbst lässt er alt aussehen.

Doch, doch, es gibt im Wiener Gemeinderat eine Opposition, wenn wir uns recht erinnern. Nur ist die entweder zu schwach, weil sie wie ÖVP und Neos über zu wenige Sitze verfügt, einen U-Ausschuss zu erzwingen. Oder sie heißt FPÖ und zögert seit Wochen mit der Begründung, den einschlägigen Rechnungshof-Bericht abwarten zu wollen. Als ob die, wie sagt man, vernichtende Kritik des Rohberichts nicht reichte. Na ja.

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