Blattlinie: Eine Geschichte

Keine Anklage, keine Verteidigung: Eine Geschichte.

Wir können auch anders, zumindest ab und zu. Dieser Sonntag tanzt ein wenig aus der Reihe. Erstens: Wir haben uns nach einigem Zögern entschieden, einen kontroversiellen Einzelfall zum Thema „Eltern versus Jugendamt“ aufs Cover zu heben. Dabei geht es uns weder um Anklage noch Verteidigung. Eva Winroither erzählt zwei Seiten einer Geschichte – die Fakten sind dieselben und doch liegen Welten dazwischen. Die Idee, einem Fall Pars pro Toto für jene, die wir nie schildern können, im Detail Raum zu geben, die konkreten Probleme zu beschreiben, mit denen Sozialarbeiter einerseits, Eltern andererseits kämpfen, stammt von unserem Gerichtsexperten, Manfred Seeh. Er erzählt von den schlimmsten Fällen von Vernachlässigung: jenen, die vors Strafgericht gehen.

Die Überleitung zu zweitens fällt schwer, deshalb versuche ich es gar nicht erst: Es geht um Tiere. Wer dieser Tage unseren geschätzten Inlandsressortchef im neuen „Presse“-Radiospot hört, weiß: Fotos von Gänsen gehören nicht auf ein „Presse“-Cover. (Der Radiospot ist ein Mitschnitt aus der Redaktionskonferenz.) Da hat er recht. Trotzdem bekommen die Gänse im Innenteil diesmal gleich zwei Seiten – und das schmutzige Geschäft mit den Hundewelpen auch noch eine. Ko-Autor des letzteren Artikels ist übrigens Georg Renner, nicht nur Chef vom Dienst dieser Ausgabe, sondern auch Besitzer eines der drei wohlerzogenen Hunde, die die Redaktion regelmäßig besuchen.

Und sonst? Ist in der „Presse am Sonntag“ im besten Sinn alles beim Alten. Barbara Petsch liefert ein Erklärstück zur Nazi-Kunst-Affäre. Und: Wir dürfen berichten, dass ein Artikel von Norbert Rief über das Fotoprojekt „Könige Afrikas“ – Klimt-Experte Alfred Weidinger bereiste mit zwei Leica-Kameras den Kontinent – eine TV-Fortsetzung findet. Servus TV wird (angeblich auf Wunsch des Sonntagszeitung lesenden Chefs) eine vierteilige Doku zeigen.

ulrike.weiser@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.11.2013)

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