Anschläge in Paris

Die Anschläge in Paris haben und werden uns weiter journalistisch intensiv beschäftigen.

In den vergangenen Tagen haben wir wie in allen Redaktionen nicht nur intensiv gearbeitet, wir haben auch viel diskutiert. Das alles bestimmende Thema, das Attentat auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“, hat viele Fragen aufgeworfen: Wie damit umgehen? Welchen Fragen in unserer Zeitung nachgehen? Wir haben beschlossen, das Thema so zu behandeln, wie wir immer vorzugehen versuchen: differenziert, besonnen, sachlich, aber in der Kritik und der Darstellung des Problems unnachgiebig. Vor allem unsere Außenpolitik- und unsere Digital-Eingreiftruppe haben in den vergangenen Tagen eine unglaubliche Leistung erbracht.

Eine Meinung war zuletzt oft zu hören: Warum distanzieren sich Muslime in Europa nicht deutlicher vom Islamismus? Wir boten 32 Muslimen dazu Platz in dieser Zeitung. Erich Kocina,Duygu Özkan und Köksal Baltaci organisierten mit der Redaktion diese klaren Worte. Dann darf ich Ihnen noch die Reportage „Wenn Müllsammeln der einzige Ausweg ist“ ans Herz legen. „Die Presse“ veranstaltet seit 2008 den Bewerb „Reporter“. Dabei erhalten angehende Reporter von 18 bis 26 Jahren die Chance, ihre Recherche-Idee mithilfe der „Presse“ umzusetzen. Alexandra Stanić gewann 2014 mit ihrer Idee zum Thema Müllbusiness in Bosnien und Herzegowina. Die Erste-Stiftung unterstützt die Aktion finanziell. Medienpartner sind FM4 und Puls4.

Und noch eine Richtigstellung: Ich habe in einem Kommentar vor einer Woche Aufklärung über ein Abendessen bei Bundespräsident Heinz Fischer gefordert, bei dem die Regierungsspitze auch über eine mögliche Insolvenz der Hypo Alpe Adria beriet. Dabei war aber nicht, wie kolportiert und von mir geschrieben, Justizminister Brandstetter zugegen. Inhalt des Gesprächs und die Meinung des Ministers zur Insolvenz bleiben aber Objekt unserer journalistischen Neugierde – und möglicherweise der des Untersuchungsausschusses.

rainer.nowak@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.01.2015)

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