Pensionisten-Frust auf der Uni

So, heute wage ich mich gleich aufgrund der Aktualität an ein heikles Thema ran.

Heute stand ich extra fünf Minuten vor sieben Uhr auf, denn um sieben Uhr wurde online eine weitere Lehrveranstaltung zur Anmeldung an der Uni freigeschaltet. Ich war also eine Minute vor sieben Uhr vor dem Computer, stoppte die Uhr, und klickte genau um sieben Uhr auf Anmeldung. Was geschah? Kurzfristig stürzte das System ab. Zwei Minuten später musste ich auf dem Bildschirm lesen, dass ich auf die Warteliste kam - als Fünftgereihter. Alle 25 Plätze besetzt. Schon jetzt weiß ich, wer mir da wieder einmal den Platz weggenommen hat. Es ist eine Gruppe, die die Unis aktuell überschwemmt, um ihre verlorene Jugend und Bildung nachzuholen. Es ist eine Gruppe, die durchaus uns Junge an der Uni vieles an Erfahrung, Wissen und Bereicherung mitgeben kann. Aber der Spaß hört sich auf, liebe Pensionisten-Mitstudenten, wenn ihr uns, da wir um unsere Zukunft hoffen und bangen, mit eurem Spaßstudium die Plätze (. . .) wegnehmt. Denn diese Plätze werden von einigen von euch trotz dieser Tatsache radikal gegen die besorgen Jung-Studenten verteidigt. Und auch die Professoren trauen sich gar nichts zu sagen, weil sie gar keine Handhabe haben. In Bayern gibt es mittlerweile schon Quotenplätze für Pensionisten. Sogar ein eigenes Studium hat man eingeführt. Bei uns ist bis jetzt nicht einmal eine Diskussion über den Konflikt an Universitäten zwischen Jung und Alt entbrannt.

Relator
Österreich

http://liberalinaustria.wordpress.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.02.2008)

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