Weihnachtsmesse

Die Art Innsbruck hat heuer ihre Messe auf Anfang Dezember vorverlegt und hofft damit am Weihnachtsgeschäft mitnaschen zu können.

Die Art Innsbruck Weihnachtsmesse wurde diese Woche aus der Taufe gehoben. Ursprünglich hatte Gründerin Johanna Penz zusätzlich zur üblichen Messe im Jänner eine zweite Messe im Herbst geplant, um auch am Weihnachtsgeschäft mitzuschneiden. Doch letztlich hat sie den Jännertermin in den Dezember vorverlegt und versucht sich 2017 stattdessen mit der Frühlings-Art Innsbruck mit dem neuen Schwerpunkt Newcomer und New Projects, die im Mai stattfinden wird. Penz erhofft sich vom Dezembertermin mehr Geschäft. Zudem gibt es erstmals einen langen Messeabend bis 23 Uhr.

Das Grundkonzept der Messe hat sich aber nicht geändert: Geboten werden zeitgenössische Kunst und seit dem Vorjahr auch Kunst und Antiquitäten des 19. Jahrhunderts. Fixpunkte im Programm sind Sonderausstellungen, wie etwa das kuratierte Projekt „Interpretations of nude“ by MilionArt, das sich mit der differenzierten Darstellung von Nacktheit in der Kunst gegenüber den Mainstream-Inszenierungen unserer Zeit beschäftigt. Dabei werden ausgewählte Werke von Künstlern der Moderne wie Pablo Picasso, Egon Schiele oder Lucio Fontana Zeitgenossen wie Elke Krystufek, Hermann Nitsch oder Francesca Strino gegenübergestellt.

Ein zweites Special, bei dem Galerist Joachim Dikmayer mit dem Henry-van-de-Velde-Museum, Haus Schulenburg, und dessen Art Director Volker Kielstein zusammenarbeitet, widmet sich dem Thema Realismus und Moderne. Gezeigt werden unter anderem Werke von Gisela Grünling, Dagmar Müller, Norbert Schulz und Marie Pierre.Mutiger Schritt. Die Messechefin beweist mit dieser zweiten Veranstaltung in einer Zeit, in der sich kleine und eher national ausgerichtete Kunstmessen zunehmend schwertun, Mut. Doch die Art Innsbruck hatte immer ihre Klientel und ist in gewisser Weise ein Phänomen. Penz begann vor 20 Jahren mit Druckgrafiken, Editionen und Multiples und erweiterte schrittweise das Programm. Dabei versuchte sie nie, in das Hochpreissegment vorzudringen, sondern bietet Galerien und Kunsthändlern, die nicht groß auf dem internationalen Parkett mitspielen, eine Verkaufsplattform. Gleichzeitig fördert die Messe vor allem junge Kunst. So gelang es Penz, dass sich die Art Innsbruck als Messe für Einsteiger etablierte. Bedient werden aber auch Käufer aus der Mittelschicht, die mit dem massiven Preisauftrieb des gehobenen Markts nicht mehr mithalten können. Die Kunst ist erschwinglich, dafür darf man keine museale Qualität erwarten. Mit diesem Konzept ist Penz jedenfalls gut im Geschäft.

kunstwerte@diepresse.com

diepresse.com/kunstwerte

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(Print-Ausgabe, 04.12.2016)

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