Gegengift

Mit aller Wortgewalt dem Untergang entgegen

Torheit der Regierenden: Die Präsidenten Nordkoreas und der USA spielen mit dem apokalyptischen Feuer.

Wer hätte je gedacht, dass wir in der Jugend von Endzeitmythen geprägten Beobachter im Gegengift-Bunker noch einmal in unserem Leben derart dunkle Gedanken hegen werden? Wir hatten es doch amtlich: Nach dem Fall der Berliner Mauer und vieler Satellitenstaaten des Kommunismus war das „Ende der Geschichte“ erklärt worden. Anstelle des Kalten Krieges mit seiner finalen Bedrohung gab es nur punktuell lästige Bedrohungen wie Rinderwahn, Terror und vor allem diverse Boygroups, die längst vergessen sind.

Nun aber, wahrlich, ich sage euch, drängt mit aller Macht wieder Apokalyptisches aus den Tiefen unseres Unbewussten hervor. Dieses Grauen erscheint nicht, wie zu erwarten, in Gestalt überwältigender Weltgeister zu Pferde, sondern in lächerlicher Verkleidung. Wir erleben Größenwahn, der sich durch eigenwillige Frisuren angedeutet hatte. Nordkoreas Staatschef, Kim Jong-un, spielt mit dem Weltbrand, US-Präsident Donald Trump spielt mit. Von „absoluter Stärke“ träumt der Kerkermeister des ostasiatischen Armenhauses, mit „Fire and Fury“ droht der Herr im Weißen Haus seinem Widersacher. Er legt nochnach: Nordkorea solle „very, very nervous“ sein, wenn es auch nur darüber nachdenke, einen Erstschlag gegen die USA oder einen ihrer Verbündeten auszuführen. Im vorigen Jahrhundert hätte Sowjet-Chef Nikita Chruschtschow, der die Welt an den Rand eines weiteren großen Krieges gebracht hatte, wohl noch hinzugefügt: „Wir werden euch begraben!“

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