Der Mythos vom roten Telefon

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US-HISTORY-AUCTION-GERMANY-HITLER-PHONEAPA/AFP/Alexander Historical Auc
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Ein britischer Offizier nahm das Telefon neben Hitlers Bett aus dem Berliner Bunker mit, nun wurde es versteigert. Aber was hat es mit den roten Telefonen überhaupt auf sich?

Wer kauft ein Hitler-Telefon um 230.000 Euro? Vielleicht ist es besser, nicht zu wissen, wer der Anrufer war, der bei der Auktion im US-Bundesstaat Maryland den Zuschlag bekommen hat. Oder wer in München vergangenen Juni Hitlers letzte Uniformjacke um 275.000 Euro ersteigert hat, eine seidene Unterhose von Hermann Göring (3000 Euro) oder Socken von Hitler.

Man weiß aber, wer der Mann war, der 1945 das Telefon aus Hitlers Bunker mitnahm, als heimliche private Kriegstrophäe: Ralph Rayner, ein britischer Offizier, der kurz nach Hitlers Selbstmord und der deutschen Kapitulation auf Befehl von Generalfeldmarschall Montgomery nach Berlin gereist war, um mit den Russen Kontakt aufzunehmen. Er besuchte auch Hitlers Bunker – vielleicht sogar als erster nichtrussischer Vertreter der Siegermächte. Das rote Siemens-Telefon neben Hitlers Bett (eigentlich schwarz, aber rot übermalt) hatte es ihm angetan. Rot sei seine Lieblingsfarbe, sagte Rayner den Sowjets, das gefiel ihnen. Er bewahrte es versteckt zuhause auf, sein heute 82-jähriger Sohn erbte das mit Hitlers Namen und einem Reichsadler versehene Stück 1977 – und trennte sich nun davon.

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