Für den Nachwuchs musizieren Superstars und Gleichaltrige

Es gibt keine Ausreden: Dank Jeunesse wird die große Klassik wie die Neue Musik hierzulande auch den Jüngsten bestens erschlossen.

Die musikalische Jugend legt erstmals unter der Führung von Alexander Moore ein Saisonprogramm auf, das wiederum dank der Zusammenarbeit mit den Wiener Opern- und vor allem Konzerthäusern reiche Möglichkeiten für jugendliche musikalische Eroberungszüge bietet.

Der interessierte Nachwuchs darf, wie gewohnt, in den Nobelbezirken der Wiener Klassikszene – etwa bei den öffentlichen Proben der Wiener Philharmoniker oder in der Staatsoper und im Theater an der Wien – schnuppern. Andererseits gibt es, um Schwellenängste gar nicht erst aufkommen zu lassen, kommentierte Konzerte. Immer dort, wo es gut ist, ein paar Informationen zu bekommen, bevor man sich genussvoll zurücklehnt, um einfach Musik zu hören. Diesbezüglich partizipiert die Jeunesse unter anderm bei der Konzerthaus-Initiative, die mit ORF-Kultur-Lady Barbara Rett die wohl charmanteste Klassikpräsentatorin des Landes live in den Konzertsaal holt.

Aber auch die Aktivitäten der jungen und jüngsten Sänger und Musikanten, die sich unter kundiger Leitung fit für die Auftritte auf dem glatten internationalen Parkett machen, stehen den jungen und jüngsten Besuchern offen. Ob das Webern-Orchester der Wiener Musik-Universität, das unter Zubin Mehta und Franz Welser-Möst aufspielen wird, ob Gäste aus Übersee, wie das Orchester des Curtis-Instituts. Oder auch das heimische Jeunesse-Orchester, das unter Herbert Böck mit dem Jeunesse Chor und dem Mozartchor aus Linz Mendelssohns „Reformations“-Symphonie und Bruckners große f-Moll-Messe durchmessen wird; und zwischendrin auch noch das Werk eines jungen Zeitgenossen: Jakob Gruchmann, der 1991 geborene Salzburger, hat sich auf geistliche Themen spezialisiert. „Gefallen ist Babylon“ heißt die Novität, die als Auftragswerk am 25. September zur Uraufführung kommt.

Die Repertoire-Spannweite in den Jeunesse-Konzerten der kommenden Saison ist auch unter der neuen Führung enorm und deckt die historische Entwicklung vom Frühbarock bis zur zeitgenössischen Musik ab; ein Jazz-Zyklus im Porgy & Bess inbegriffen. Grenzen kennt man keine; auch für Einsteiger nicht, die vor dem traditionellen Konzertbetrieb vielleicht noch etwas Scheu empfinden.

Für sie gibt es diverse quasi barrierefreie Zugangsmöglichkeiten. Man zieht alle Register – wie bei den Soloinstrumenten: von Emmanuel Pahuds Flötentönen bis zu den Kontrabass-Tiefen des Wiener philharmonischen Solisten Ödön Rácz . . .

E-Mails an:wilhelm.sinkovicz@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.04.2016)

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