Der Mann, der den Text zur Mahler-Renaissance schrieb

Der französische Musikwissenschaftler Henri-Louis de La Grange, ein intimer Kenner der Kulturgeschichte Wiens, starb im Alter von 92.

Eine Mahler-Renaissance hat es (auch) in Wien gegeben. Lange nach den Jahren des „tausendjährigen Verbots“ war es der Amerikaner Leonard Bernstein, der zuerst die Philharmoniker und dann das Publikum davon überzeugte, wie lohnenswert es sei, sich mit dem Werk dieses Komponisten zu beschäftigen. Der Mann, der zur gleichen Zeit Leben und Schaffen Mahlers aufarbeitete, kam aus aus Frankreich.

Oder, genauer betrachtet, ebenfalls aus den USA: Henry-Louis de La Grange war der Sohn eines französischen Adeligen und einer jungen Pianistin aus der guten New Yorker Gesellschaft, die bei Alfred Cortot studiert hatte. Und sein „Erweckungserlebnis“, an das er sich auch nach sechs Jahrzehnten mit geradezu kindlicher Freude erinnerte, fand in der Carnegie Hall statt, wo Mahlers Adlatus Bruno Walter 1945 die hieroglyphische Neunte und dann die scheinbar simplere, doch – wie Mahler selbst bekannt – „bald im großen Einmaleins“ rechnende Vierte dirigierte.

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