Deutscher Kinostar mit Wiener Wurzeln

„Bambi“-Preisträgerin Johanna Wokalek ist der Jungstar des deutschen Kinos. Auf der Bühne reüssiert sie auch – vor allem im Burgtheater.

Dass Johanna Wokalek heuer den „Bambi“-Preis als beste Schauspielerin gewann, war kaum überraschend: Wenn etwas an Bernd Eichingers Großproduktion DerBaader Meinhof Komplex ungeteilte Zustimmung fand, dann Wokaleks intensive Darstellung der Fanatikerin Gudrun Ensslin. Der Starstatus der eifrigen Jungdarstellerin scheint damit endgültig besiegelt. Die Dreharbeiten zu Sönke Wortmanns teurer Literaturverfilmung Die Päpstin mit Wokalek in der Titelrolle gingen eben zu Ende, schon diesen Herbst zeigte sie auf der Leinwand Dauerpräsenz: Sie war als Ensslin, im Bergsteigerdrama Nordwandund in der ambitionierten Science-Fiction-Parabel Weiße Lilien des Österreichers Christian Frosch zu sehen.

Zu Österreich unterhält Wokalek eine innige Beziehung: Zum Abschalten fährt sie mit dem Rucksack nach Peru – oder kehrt in ihre „Oase“ Wien zurück. Dort studierte sie bei Klaus Maria Brandauer im Max Reinhardt Seminar, 1996 gab sie bei den Festwochen ihr Bühnendebüt, in Paulus Mankers „Alma – A Show Biz ans Ende“. Es folgten die erste Kinorolle inAimée und Jaguar (1999) und Theater u.a. in Bonn, bei den Salzburger Festspielen, und immer wieder an der Burg, wo Wokalek mittlerweile zum Ensemble gehört: Zuletzt spielte sie in den „Rosenkriegen“. Der preisgekrönte Heimatfilm Hierankl (2003) und Til Schweigers Liebesegeschichte Barfuss (2005) brachten inzwischen jene Filmkarriere ins Rollen, die Wokalek nun zum Jungstar des deutschen Kinos gemacht hat. hub

ZUR PERSON
Name: Johanna Wokalek

Geboren am: 3. März 1975 in Freiburg

Wichtigste Filmrollen: „Hierankl“ (2003), „Barfuss“ (2005), „Nordwand“ (2008), „Der Baader Meinhof Komplex (2008). [AP/Villagran]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.11.2008)

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