Romney verlor die Wahl in der Mitte

Mitt Romney
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Die Republikaner müssen sich mäßigen, wenn sie wieder an die Macht wollen.

Am Ende war es dann doch nicht so knapp. US-Präsident Barack Obama sicherte seine Wiederwahl deutlich. Das ist erstaunlich angesichts der hohen Arbeitslosigkeit und der Unzufriedenheit mit der wirtschaftlichen Situation. Die Ausgangslage war ideal für die Opposition. Die Republikaner werden sich fragen müssen, warum sie daraus keinen Nutzen ziehen konnten. Es lag nur zum Teil an ihrem Kandidaten. Natürlich sind zugkräftigere Präsidentschaftsbewerber vorstellbar als Mitt Romney.

Doch von allen Republikanern, die sich der Vorwahl gestellt haben, war er noch der Aussichtsreichste. Romneys größter Fehler war es, dass er zu spät in die Mitte rückte. Ins Rennen kam der Ex-Gouverneur erst im ersten TV-Duell gegen Obama, das der Amtsinhaber verschlief. Romney verblüffte, weil er schlagfertig und gemäßigt auftrat. Davor hatte er, um der Tea Party zu gefallen, den Ultrakonservativen gegeben. Das schadete seiner Glaubwürdigkeit und seinen Chancen. Denn entschieden werden Wahlen auch in den polarisierten USA im Zentrum.

Für Obama hat sich durch den Sieg nicht viel geändert. Die zuletzt obstruktiven Republikaner beherrschen nach wie vor das Repräsentantenhaus. Der Präsident wird weiter als bisher auf die Opposition zugehen müssen, um handlungsfähig bleiben zu können.


christian.ultsch@diepresse.com

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