Erwin Pröll muss doch noch kämpfen

Frank Stronach tritt wohlgezielt ins Fettnäpfchen – und wirbelt Niederösterreichs Politik durcheinander.

MEINUNGWer hätte das gedacht? Erwin Pröll muss nach 20 Jahren als Landeshauptmann tatsächlich noch einmal wahlkämpfen. Die absolute Mehrheit ist keineswegs so fix wie vor einigen Monaten noch geglaubt.

Frank Stronachs Antreten wirbelt auch die niederösterreichische Landespolitik durcheinander. Dabei ist der eigenwillige Milliardär am Wochenende mit seiner Qualifizierung Niederösterreichs als Diktatur wieder einmal ordentlich ins Fettnäpfchen getreten. Bei aller möglichen Kritik am niederösterreichischen Landeschef Erwin Pröll: Diktator ist er selbstverständlich keiner. Aber Stronach geht es ja nicht um politische Korrektheit, sondern darum, mit deftigen Sprüchen aufzufallen.

Für Erwin Pröll wird es diesmal vermutlich nicht ausreichen, Hände schüttelnd und Kinderköpfe streichelnd durch den Wahlkampf zu ziehen. Aber der Landeschef ist auch in der Lage, Konflikte durchzufechten. Und so wird Stronach möglicherweise gar nicht der ÖVP schaden, sondern ganz anderen. Ach ja: Weiß eigentlich irgendjemand, mit welchen Spitzenkandidaten SPÖ, FPÖ und Grüne in die Landtagswahl ziehen?


E-Mails an: martin.fritzl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2012)

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