Ein Gewinn für alle

Fekter will Selbstständigen das Leben erleichtern – davon profitieren alle.

Es ist ja grundsätzlich Skepsis angebracht, wenn man Kaufleuten das Rechnen und Bilanzieren ersparen will. Bei Gesprächen mit manchen Kleinunternehmern kommt man eher zur Ansicht, man sollte Selbstständigen Nachhilfe geben, bevor man sie mit Brutto- und Nettobeträgen rechnen lässt.

Grundsätzlich gar nichts ist aber dagegen einzuwenden, wenn eine Ministerin Bürokratie abbauen, die Verwaltung vereinfachen und das Leben von Selbstständigen leichter machen will. Und genau das ist mit den geplanten Ausgabenpauschalierungen der Fall, die Maria Fekter nun per Verordnung möglicherweise auch gegen den Widerstand der SPÖ umsetzen will.

Man geht damit einen Weg, den die meisten Länder Europas schon gegangen sind – durchaus moderat, weil die geplanten Steuerpauschalierungen in Höhe von 20 Prozent nicht das große „Zuckerl“ sind, als das sie die SPÖ darstellen will (in Tschechien gewährt man beispielsweise ein Betriebsausgabenpauschale in Höhe von 50 Prozent). Mit der Neuregelung und dem Abschied von der Gewinnpauschalierung sind auch Tricks nicht mehr möglich, die es Gaststätten mit einem Umsatz von 150.000 Euro früher ermöglicht haben, nicht einen Cent Steuer zu bezahlen.

Vielleicht helfen die Pauschalierungen gemeinsam mit der GmbHlight, dass mehr Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Das bringt mehr Klein- und Mittelbetriebe – und nur dort werden künftig neue Arbeitsplätze geschaffen. Das sollte die SPÖ bedenken.

norbert.rief@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.01.2013)

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