Probleme nicht gelöst

Der übliche Reflex: Trainer feuern und auf ein Wunder hoffen. Klappt aber selten.

Österreichs Fußballrekordmeister kommt nicht zur Ruhe, als vorläufiger Tiefpunkt der sportlichen Talfahrt wurde im Cup daheim gegen einen Regionalligaklub verloren. Nicht etwa nach einem packenden Pokal-Fight, sondern völlig verdient. Pasching hat Rapid damit in ein Panikorchester verwandelt. Dabei haben sich die Funktionäre der Hütteldorfer in den vergangenen Monaten ohnedies nicht gerade dadurch ausgezeichnet, ein Gespür für richtige Entscheidungen zu haben.

Die Fans revoltieren seit Herbst, es gibt keine Unterstützung mehr, das Stadion ist mittlerweile fast leer. Aus Unzufriedenheit wurde Desinteresse und diejenigen, die noch kommen, sind keine Hilfe, weil sie nur lautstark ihren Unmut kundtun. Aber Pasching hätte man auch in einem Geisterspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit besiegen müssen.

Präsident Rudolf Edlinger, der eigentlich noch gern bis zum Ende seiner Amtszeit im Herbst bleiben würde, steht vor einem Scherbenhaufen. Er hat gemeinsam mit dem Präsidium nach der Trennung von Peter Pacult einen Trainer installiert, dem Rapid um eine Nummer zu groß war. Verdienten Spielern einen Job zu vermitteln ist zwar rührend, zum Erfolg führt das aber nicht zwingend. Die Mannschaft ist desolat, sie hat offenbar auch keinen Charakter, denn sie agiert unprofessionell.

Peter Schöttel hat man von seinem Leiden nun endlich erlöst. Die wahren Probleme hat Rapid damit aber noch lange nicht gelöst.

wolfgang.wiederstein@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.04.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

RapidTrainer keine Haberer
Fußball-National

Barisic : „Bin kein verhaberter Spaßmacher!“

Interimstrainer Zoran Barisic glaubt an die Mannschaft, die zuletzt die Arbeit verweigert hat. Aber über die Qualität des Kaders gibt es Auffassungsunterschiede.
Schoettel
Fußball-National

Schöttels Befreiung aus dem grün-weißen Irrgarten

Rapid setzte Peter Schöttel einen Tag nach der peinlichen Cup-Blamage gegen Pasching als Cheftrainer ab. Interimistisch springt wieder einmal Zoran Barisic ein.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.