Verheiztes Steuergeld

Wenn der Staat in die Energiewirtschaft eingreift, passiert nichts Gutes.

Es ist bemerkenswert: Wann immer der Staat glaubt, sich in die Energiewirtschaft einmischen zu müssen, geht das mit großer Wahrscheinlichkeit daneben. In den USA war es der Mais, den die Regierung gefördert zu Biotreibstoff machen ließ, was die Lebensmittel verteuerte. In Deutschland sind es die Wind- und Sonnenkraftwerke, die dank der Förderungen den teuersten Strom Europas liefern (so die Sonne scheint und der Wind weht, ein weiteres Problem). Und in Österreich sind es die Stromerzeugung und das Heizen mit Holz.

Biomassekraftwerke waren so lange eine gute Idee, solange Holz billig und in Masse vorhanden war. Seit 2003 sind die Preise um mehr als 50 Prozent gestiegen. Sogar die Bundesforste trennten sich von ihren Hackschnitzelanlagen, haben aber noch schwer an ihrem Vertrag mit dem „Vorzeigekraftwerk“ Wien Simmering zu tragen (und schlagen dafür im Wienerwald geradezu verzweifelt hunderte Bäume).

Der Staat soll durchaus lenkend in die Energieerzeugung eingreifen. Aber wenn das am Ende zu derartigen Marktverzerrungen führt, ist niemandem gedient.

norbert.rief@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.06.2013)

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