Klimawandel – wer ist schuld?

Wer bezahlt die Rechnung? Und wer leidet darunter?

KOMMENTARWäre die Weltbevölkerung eine Klasse mit 20 Schülerinnen und Schülern, die 20Luftballons voll Treibhausgase verursachen würden und 20 Stück Schokolade zur Verfügung hätten, würde in einer gerechten Welt jeder Mensch für einen Luftballon Treibhausgase verantwortlich sein und ein Stück Schokolade genießen können. Aber so gerecht ist unsere Welt nicht.

Da auf den einzelnen Kontinenten unterschiedlich viele Menschen leben, würde in unserem Gedankenexperiment in Nordamerika nur ein Mensch leben. Dieser hätte ungefähr sieben Stück Schokolade zur Verfügung und wäre für sieben Luftballons voll Treibhausgase verantwortlich. In Europa würden zwei Menschen leben. Sie hätten fünf Stück Schokolade zu essen und würden vier Luftballone produzieren.


In Afrika hingegen gäbe es drei Menschen, die wegen der ungerechten Nahrungsmittelverteilung leider gar kein Stück Schokolade zur Verfügung hätten. Die drei Menschen würden auch überhaupt keine Treibhausgase produzieren. In Asien würden 12 Menschen leben, die sich drei Stück Schokolade teilen müssten. Diese 12 Menschen wären aber nur für einen Luftballon voll Treibhausgase verantwortlich.

Auf der Erde leben über sieben Milliarden Menschen, die rund 50 Gigatonnen Treibhausgase verursachen.

Viele von diesen Menschen haben nicht genug zum Essen und tragen kaum zum Klimawandel bei. Doch der Klimawandel und die dadurch entstehenden Folgen – zum Beispiel Dürre und Ernteausfälle – treffen alle Menschen auf der Welt und oft jene Länder am härtesten, die am wenigsten dazu beitragen.


bildung@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.06.2013)

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