Alter Stil statt freier Abstimmung

Die Vorgänge um die Kandidatur für das Nationalratspräsidium sind kein Ruhmesblatt für die ÖVP.

Die Österreicher bekommen gerade erste Reihe fußfrei vorgeführt, wie das so zugeht, wenn eine mittelgroße Partei wie die ÖVP einen Posten zu vergeben hat. Dafür kommt mit Karlheinz Kopf der schwarze Klubobmann als Kandidat infrage, weil ÖVP-Chef Spindelegger diesen elegant abservieren will. ÖVP-Frauenchefin Schittenhelm bringt Finanzministerin Fekter, die auch auf einem Schleuderstuhl sitzt, als „logische“ Gegenkandidatin in Stellung. Allerdings nur für eine Stunde, bis Schittenhelm offenbar nach internem Donnerwetter der Mut gleich wieder verlässt.

In derart kurzer Zeit haben ÖVP-Politiker(innen) sich selbst und die Parteiführung dazu noch selten beschädigt. Dabei würde der ÖVP-Klub – wie auch die SPÖ bei der Kür ihres Klubchefs – eine freie Abstimmung durch die gewählten Abgeordneten schon aushalten. War ja seit der Wahl genug vom neuen Stil die Rede.

E-Mails an: karl.ettinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.10.2013)

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